Die Preisrallye an den Agrarmärkten treibt die Gewinne des hessischen Düngerproduzenten K+S an. Auf Basis vorläufiger Zahlen habe sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 110 Millionen Euro mehr als verdoppelt, teilte der MDAX-Konzern am Dienstagnachmittag in Kassel mit. Die Aktien von K+S legten auf die Nachricht hin zu. Die endgültigen Resultate werden am 12. August veröffentlicht. Dann dürfte auch der Jahresausblick in den Fokus rücken.
Neben dem Düngergeschäft lief es im zweiten Jahresviertel auch im Geschäft mit Salzen etwa für die Chemieindustrie wieder besser, nachdem vor einem Jahr der Corona-Lockdown hier deutlich belastet hatte, wie ein Sprecher sagte. Und auch Auftaussalz sei gerade zu Beginn des zweiten Quartals noch gut gefragt gewesen.
Für den Aktienkurs ging es zunächst deutlicher nach oben, zuletzt bröckelten die Gewinne aber etwas ab. Letztlich schlossen die Papiere mit einem Plus von einem halben Prozent auf 11,76 Euro. Im Jahresverlauf haben sie damit aber immer noch um rund die Hälfte zugelegt.
Ganz überraschend kommt der Sprung des operativen Konzernergebnisses denn auch nicht. So rechnen Analysten im Durchschnitt laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg für 2021 bereits mit einem operativen Gewinn von gut 640 Millionen Euro.
Zum Vergleich: Konzernchef Burkhard Lohr war angesichts der guten Entwicklung an den Düngermärkten erst im Mai optimistischer für 2021 geworden und kalkuliert seither mit einem Anstieg des operativen Gewinns auf 500 bis 600 Millionen Euro nach 445 Millionen im vergangenen Jahr. Darin ist allerdings auch ein für den Sommer erwarteter einmaliger Ertrag von 200 Millionen Euro aus der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Reks, in dem die Kasseler ihr Entsorgungsgeschäft mit dem der Remondis-Tochter Remex bündeln. Die EU-Kartellwächter müssen dem Deal aber noch zustimmen.
Ob sich das positive Marktumfeld auch abseits der operativen Entwicklung positiv auswirkt, wird sich dann bei der Vorlage der endgültigen Resultate Mitte August zeigen. DER AKTIONÄR leibt für die K+S-Aktie zwar weiter zuversichtlich gestimmt. Der MDAX-Titel ist und bleibt aber ein heißes Eisen, weshalb weiterhin vor allem mutige Anleger zugreifen sollten. Ein Stopp bei 9,50 Euro sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)