Das Coronavirus hat auch im Agrarsektor zahlreiche Aktienkurse regelrecht nach unten geprügelt. Dies hat nun einen Platzhirsch im Düngemittelsektor zu einem Zukauf verführt. Der Preis, der für einen eher kleinen brasilianischen Konzern bezahlt wird, lässt durchaus aufhorchen. Was bedeutet das für K+S?
So übernimmt der kanadische Kaliriese Nutrien für 500 Millionen Dollar den Agrarspezialisten Tec Agro. Das Unternehmen ist zwar anders als K+S eher auf Saatgut ausgerichtet, dennoch ist der Preis, den Nutrien in der aktuellen Phase auf den Tisch legt, beeindruckend. Schließlich lag der Jahresumsatz von Tec Agro zuletzt bei 200 Millionen Dollar.
So wird Tec Agro von Nutrien praktisch mit dem 2,5-fachen Umsatz bewertet. Zum Vergleich: Der Börsenwert von K+S kommt aktuell nur auf knapp ein Viertel der Jahreserlöse.
Nutrien ist übrigens aus der Fusion von Potash und Agrium entstanden. Der deutsche Potash-CEO (und aktueller Vorstand von Nutrien) Jochen Tilk hatte zuvor dem damaligen K+S-Vorstand Norbert Steiner ein unverbindliches Angebot gemacht, K+S für 42 Euro je Aktie zu übernehmen. Steiner lehnte ab.
Der Preis für Tec Agro lässt gerade in dieser Zeit durchaus aufhorchen. Da die Geschäftsfelder von Tec Agro und K+S sich doch unterscheiden, kann die Bewertung nicht eins zu eins auf K+S übertragen werden. Doch auch beim Blick auf andere wichtige Kennzahlen (2021er-KGV von 8, KBV von 0,3) ist rasch erkennbar: Die K+S-Anteile sind derzeit wirklich sehr günstig bewertet.
Dennoch bleibt die Aktie wegen der hohen Risiken ein äußerst heißes Eisen.