Managern von K+S droht eine Anklage wegen unerlaubter Abfallbeseitigung. Laut der "Wirtschaftswoche" richtet sich die Anklage auch gegen hochrangige Führungskräfte des Unternehmens. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft im thüringischen Meiningen gegen ein Dutzend weitere K+S-Mitarbeiter und drei Beamte des Thüringer Landesbergamtes.
Oberstaatsanwalt Jochen Grundler sagte am Mittwoch dazu: "Die Ermittlungen stehen kurz vor dem Abschluss." Es geht um Salzabwasser, das das Unternehmen in den Erdboden gepumpt haben soll. Die Genehmigung dafür erteilte das Landesbergamt, obwohl aus Sicht der Ermittler die wasserrechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren.
K+S-Sprecher Michael Wudonig betonte, das Unternehmen sei "unverändert der Überzeugung, dass die erteilten Genehmigungen rechtmäßig sind". K+S halte die Vorwürfe für unbegründet, dies habe auch eine Prüfung durch eine externe Kanzlei in den vergangenen Monaten ergeben. "Es bleibt abzuwarten, gegen wen nach Abschluss der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben und ob das Landgericht Meiningen diese dann überhaupt zulassen wird."
Gefahr für das Grundwasser
Im September 2015 hatten Ermittler wegen des Verdachts illegaler Abfallentsorgung Büro- und Geschäftsräume von K+S sowie zwei Privathäuser durchsucht. Insgesamt soll der Konzern von 1999 bis 2007 bei der Kali-Gewinnung 9,5 Millionen Kubikmeter Abwasser in den sogenannten Plattendolomit der Gerstunger Mulde versenkt haben. Aufgrund deren geologischen Beschaffenheit hatte aus Sicht der Ermittler von vornherein damit gerechnet werden müssen, dass sich die versenkte Salzlauge unkontrolliert ausbreitet. Der Mineralgehalt der versenkten Kalilauge sei etwa zehnmal höher als Meereswasser gewesen und habe damit eine Gefahr für das Grundwasser dargestellt.
Es könnte noch lange dauern…
Die Entsorgungsproblematik könnte K+S auch noch in den kommenden Monaten immer wieder belasten. Der günstig bewertete DAX-Titel bleibt weiterhin ein heißes Eisen. Im Derivate-Musterdepot wird indes mit einem Call auf eine Erholung gesetzt.
(Mit Material von dpa-AFX)