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Kreuzfahrt-Giganten Carnival und Royal Caribbean auf Kunden-Suche

Kreuzfahrt-Giganten Carnival und Royal Caribbean auf Kunden-Suche
Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 14.02.2024 Martin Mrowka

Die Kreuzfahrten-Konzerne überbieten sich mit immer größeren Schiffen. Vor kurzem startete das größte Kreuzfahrt-Schiff der Welt zu seiner Jungfern-Fahrt. Die 'Icon of the Seas' von Royal Caribbean ist 20 Decks hoch und 365 Meter lang. Der Vergnügungs-Dampfer fährt mit LNG-Flüssiggas. Auch Carnival rüstet seine Flotte mit neuen Riesen-Schiffen auf.

Größer als ein Fußballstadion

Die 'Icon of the Seas' ist ein Gigant. Deutlich größer als ein Hochhaus oder ein Fußball-Stadion. Bei Maximalbelegung bietet das 365 Meter lange und 48 Meter breite Schiff Platz für 7.600 Passagiere – Weltrekord. Zum Vergleich: Das Frankfurter Waldstadion (Deutsche Bank Park) ist 210 Meter lang und 190 Meter breit. Der höchste Zuschauerplatz liegt 32 Meter hoch. Auf der 'Icon of the Seas' können Urlauber in einer Höhe von 47 Metern übers Meer schauen, denn "Thrill Island" befindet sich auf dem obersten Deck.

Zusammen mit der Crew (2.350 Mitglieder) tummeln sich fast 10.000 Menschen an Bord des Schiffs – so viele wie in einer Kleinstadt, schreibt Welt-Redakteur Franz Neumeier, der zur ersten Testfahrt an Bord der schwimmenden Urlaubsinsel war. Ein Gigant des Vergnügens, Genusses und der Verschwendung. Ein knallbunter und gigantischer Tempel.

Das neue Flagschiff des Reederei-Konzerns Royal Caribbean hat sieben Pools, einen Aquapark mit sechs Wasserrutschen und Surf-Simulator, eine Kletterwand, eine Eislaufbahn, einen Minigolfplatz, ein Spiel-Casino, einen Hindernis-Parcours. Selbst einen "Central Park“ mit über 30.000 echten Pflanzen und Bäumen unter freiem Himmel hat die Reederei einbauen lassen. Wenn es hier regnet, dann regnet es. Passagiere können ansonsten in 40 unterschiedlichen (überdachten) Umgebungen essen. 

Es gibt 28 verschiedene Angebote zu übernachten, darunter das 75.000 Dollar pro Woche teure "Ultimate Family Townhouse" mit weißem Lattenzaun, Briefkasten und eigener Indoor-Rutsche. Interesse? Leider für 2024 bereits komplett ausgebucht.

Carnival hat die größte Flotte

Wer verreist, um neue Länder zu entdecken, wer in Ruhe Land und Leute kennenlernen will und stille Erholung auf dem Meer sucht, der ist auf der 'Icon of the Seas' falsch, schreibt die Welt. Dafür sollte man besser ein kleineres Schiff mit deutlich weniger Plätzen buchen.

Das Kreuzfahrt-Unternehmen Carnival Corporation ist mit einer Anzahl von insgesamt 27 Schiffen die Marke mit der größten Kreuzfahrtflotte. Größte Cruise-Liner sind die 'Carnival Celebration' und die 'Carnival Jubilee', auf der jeweils bis zu 5.374 Passagiere und 1.735 Besatzungsmitglieder mitschippern können, verteilt auf 19 Decks.

Carnival Conquest
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Carnival Conquest

Branche kommt nicht recht auf die Beine

Die abgebildete 'Carnival Conquest' kann auf 290 Meter Länge und 13 Passagierdecks bis zu 2.980 Passagiere (und 1.150 Crew-Mitglieder) befördern. Die "kleinsten" Kreuzfahrt-Schiffe von Carnival befördern bis zu 2.124 Passagiere über die Weltmeere.

Die Corona-Pandemie hat die Kreuzfahrt-Branche massiv getroffen, die meisten Schiffe lagen monatelang brach. Mittlerweile hat die die Branche wieder erholt. Neue Schiffe mit modernen, saubereren Antrieben sollen Neukunden locken.

Doch neue Probleme belasten. Erst kürzlich musste Carnival seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr senken. Der ursprünglich angepeilte bereinigte Jahresgewinn für das laufende Geschäftsjahr von 93 Cent pro Aktie werde um sieben bis acht Prozent niedriger ausfallen, teilte der Konzern mit. 

Schuld ist der Konflikt im Nahen Osten. "Angesichts der jüngsten Entwicklungen ändert das Unternehmen die Reiserouten für zwölf Schiffe, die bis Mai 2024 das Rote Meer passieren sollten", hieß es zur Begründung der Mehrkosten. Die Schiffe müssen aufgrund der Angriffe der Huthi-Rebellen das Rote Meer umfahren.

Aktie von Royal Caribbean besser als Carnival

Ein Blick auf den Kursverlauf der beiden Kreuzfahrt-Konzerne der vergangenen zwölf Monate zeigt einen sehr ähnlichen Verlauf. Beide liegen im Plus, Royal Caribbean hat Carnival jedoch deutlich outperformed. Gerade in den vergangenen acht Wochen zeigt die Carnival-Aktie doch Schwächen.

Am Mittwoch kämpft Carnival mit der 200-Tage-Linie, die bei 15,04 Dollar verläuft. Zeitweise rutschte der Aida-Konzern bereits mit 14,85 Dollar darunter. Sollte die charttechnisch wichtige Marke nachhaltig unterschritten werden, müsste mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden.

Carnival (WKN: 120100)

Der Gigantismus in der Kreuzfahrt-Branche ist kein Rezept, um den Konzernen höhere Gewinne zu bescheren. Die fundamentale (und auch charttechnische) Situation ist noch kein Investment wert. DER AKTIONÄR zählt beide Unternehmen nicht zu seinen Empfehlungen. 

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