Die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co steht unter Druck. Der Grund: Großaktionär Knauf scheint sich Schritt für Schritt aus der Aktie zu verabschieden. Zuletzt fiel sein Stimmrechtsanteil auf unter fünf Prozent. Im Februar vergangenen Jahres hatte er rund acht Prozent an Klöckner gekauft.
Mit dem Einstieg des Milliardärs Albrecht Knauf kam reichlich Übernahmefantasie in die Klöckner-Aktie. Experten erklärten, ein Zusammenschluss mit der Knauf-Gesellschaft Interfer sei möglich. Doch Vorstand Gispert Rühl lehnte dies ab. Gespräche im vergangenen Sommer über eine engere Zusammenarbeit sind ergebnislos verlaufen. Der Rückzug von Knauf kommt also nicht ganz überraschend. Dennoch reagieren einige Analysten verschnupft.
Kepler stuft ab
Mit dem Anteilsabbau des Milliardärs Albrecht Knauf sei das Übernahmeszenario passe, schrieb Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Cheuvreux. Er stuft die Papiere des Stahlhändlers nun mit „Reduce“ ein, da er zunächst keine Kurstreiber mehr sieht.
Der Druck dürfte wohl noch einige Tage anhalten. Gut möglich, dass Knauf auch seine restlichen Aktien noch verkauft. Dieser Verkauf wird sicherlich nicht direkt über die Börse geschehen. Vermutlich sind Banken damit beauftragt, das Paket als Ganzes oder Teile davon bei Institutionellen Anlegern zu platzieren. Dennoch: Die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Anleger sollten einen Kauf vorerst zurückstellen.