Der Stahlhändler Klöckner & Co will sein Wachstum weiterhin durch Übernahmen forcieren. Das bekräftigte Vorstandschef Gisbert Rühl in einem Interview mit dem Handelsblatt. Auch die sich eintrübenden Konjunktur soll an diesem Kurs nichts ändern.
„Die Konsolidierung ist in dem engen Markt wichtig, wir werden diese daher vorantreiben", sagte Rühl. Genügend Geld hat der im MDAX notierte Konzern zur Verfügung. Nach einer Kapitalerhöhung stehen dem Unternehmen rund 700 Millionen Euro zur Verfügung. „Wir sind absolut solide finanziert, eine größere Akquisition können wir damit stemmen." In Sachen Übernahmen hat Europas größter Stahlhändler genügend Erfahrung. Seit dem Börsengang hat Klöckner & Co bereits 24 Wettbewerber übernommen. In den kommenden Jahren dürften mehr und mehr Ziele in Südamerika und in China in den Mittelpunkt rücken. Auch Thailand oder Indonesien seien denkbar. In China will Klöckner in den kommenden Wochen seinen ersten Standort eröffnen. Von Shanghai aus sollen vor allem europäische Kunden in China mit Stahl versorgt werden.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach erklärt, dass die Aktie des Stahlhändlers zu stark abgestraft wurde. Die Furcht vor einer Rezession hat vor allem zyklische Aktien stark getroffen. In der Finanzkrise rutschte Klöckner & Co für vier Quartale in die Verlustzone. Anleger haben sich daher von ihren Aktien getrennt. DER AKTIONÄR geht jedoch nicht von einem solchen Szenario aus. Zudem dürfte der Konzern diesmal besser auf einen Abschwung vorbereitet sein.