Der Stahlhändler Klöckner & Co hat am Donnerstag überraschend die Prognosen deutlich nach oben geschraubt. Nachdem die Aktie bis zum Nachmittag noch klar im Minus notiert hatte, sprang der SDAX-Titel nach der Meldung zwischenzeitlich zehn Prozent ins Plus. Der Kurs konnte sich zwar nicht nachhaltig über der 5,00-Euro-Marke halten, dennoch setzt Klöckner mit der neuen Prognose durchaus ein Ausrufezeichen.
Bislang rechnete Klöckner im dritten Quartal mit einem EBITDA von 15 bis 25 Millionen Euro – nach vorläufigen Berechnungen sind es nun vor wesentlichen Sondereffekten 30 bis 40 Millionen Euro. Vor allem das Transformationsprojekt „Surtsey“ mit positiven Digitalisierungs- und Restrukturierungseffekten sowie die Nachfragebelebung in Europa und den USA machten sich hier positiv bemerkbar, teilte der Konzern mit.
Für das vierte Quartal bleibt die Unsicherheit wegen Corona zwar hoch. Doch die Umsetzung von „Surtsey“ und die bessere Preisentwicklung lassen auch für das Gesamtjahr ein höheres Ergebnis erwarten. Nachdem bislang 50 bis 70 Millionen Euro im Raum standen, rechnet Klöckner nun mit 75 bis 95 Millionen Euro. Zudem wird weiter mit einem positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit gerechnet.
Die angehobene Prognose ist eine gute Nachricht. Zudem kursieren trotz wiederkehrender Dementi nach wie vor Übernahmegerüchte um den Stahlhändler. Da sich die allgemeine Stimmung in der Stahlbranche aufgrund der Konjunktursorgen aber zuletzt wieder deutlich eingetrübt hat, sollten Anleger mit einem Einstieg nichts überstürzen. DER AKTIONÄR rät, vorerst abzuwarten. Für Trader bleibt die Aktie aber interessant.