Die Anleger haben am Mittwoch besonnen auf die Gewinnwarnung bei Klöckner & Co reagiert. Zwar war die Aktie im vorbörslichen Handel zwischenzeitlich um zehn Prozent eingebrochen, im Tagesverlauf hat sich der MDAX-Titel aber schnell ins Plus zurückgekämpft. Wie es nun mit dem Stahlhändler weitergeht, sind sich die Analysten allerdings uneins.
Für die meisten Experten und Anleger kam die Senkung der Q3-Prognose offenbar wenig überraschend. Am Markt sei bereits mit Einschnitten bei den Gewinnen gerechnet worden, schrieb Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank. Die Kürzung sei allerdings etwas stärker ausgefallen als von ihm erwartet. In der Folge der Analyst seine Halteempfehlung bestätigt und das Kursziel um 50 Cent auf 9 Euro gesenkt.
Auch für Dirk Schlamp von der DZ Bank sei die Gewinnwarnung keine allzu große Überraschung – Klöckner hatte die Ziele bereits vor einigen Wochen als herausfordernd bezeichnet. Der Analyst beließ es zunächst bei seiner Verkaufsempfehlung mit Kursziel 7,50 Euro, kündigte hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung aber eine Überarbeitung seiner Annahmen an.
Baader Bank bleibt bullish
Optimistischer ist Christian Obst von der Baader Bank: Der Analyst hat sein „Buy“-Rating mit einem fairen Wert von 11 Euro bestätigt. Die Gewinnschätzungen für den Stahlhändler dürften bald ihren Boden erreicht haben, schrieb der Experte zur Bergündung. Getrieben durch eine Normalisierung der Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft gebe es eine gewisse Chance, dass sich die Stahlpreise bereits im Laufe der zweiten Jahreshälfte stabilisierten.
Kein Kauf
Zwar hat sich die Aktie am Mittwoch schnell von ihrem Kursrutsch erholt, der langfristige Abwärtstrend ist aber nach wie vor intakt. Auch die operativen Aussichten sind alles andere als rosig, sodass sich ein Einstieg aktuell nicht empfiehlt.
(Mit Material von dpa-AFX)