Nach der langen Talfahrt hat die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt. Seit dem Tief zu Beginn der Woche hat der MDAX-Titel bereits knapp zehn Prozent zurückgewonnen. Eine Übernahme in den USA liefert neuen Schwung.
Am Donnerstagabend hat Klöckner verkündet, dass der Stahlverarbeiter American Fabricators übernommen wurde. Das US-Unternehmen ist hochprofitabel und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 30 Millionen Dollar. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. American Fabricators ist auf die fachgerechte Weiterverarbeitung von Stahl zu komplexen Teilen für Kunden aus einer Vielzahl verschiedener Industrien spezialisiert. Auf rund 10.000 Quadratmetern Produktionsfläche betreibt das Unternehmen mit rund 150 Mitarbeitern einen modernen Maschinenpark.
Klöckner will mit der Übernahme den Einstieg in die höherwertige Stahlweiterverarbeitung schaffen. Nach dem Ausbau der Service-Center-Aktivitäten soll dies der nächste strategische Schritt in den USA sein. „Durch die stärkere Integration in die Produktionsprozesse unserer Kunden partizipieren wir damit zunehmend an der Wertschöpfung bei der Erstellung von komplexen Stahlteilen“, so Konzernchef Gisbert Rühl.
Abwarten
Die Wende ist noch lange nicht geschafft. Trotz der guten Entwicklung der letzten Tage bleibt die Lage bei Klöckner kritisch. Die Übernahme macht Sinn, der Preisdruck in der Stahlbranche belastet aber weiterhin. Der langfristige Abwärtstrend ist zudem nach wie vor intakt. Insgesamt bleibt das Risiko zu hoch. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen.
(Mit Material von dpa-AFX)