Am Donnerstag hat die häufig gebeutelte Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co deutlich zugelegt. Doch bereits am heutigen Freitag wird die Euphorie wieder gebremst. Der enttäuschende Jahresauftakt belastet laut Experten stärker als vom Markt eingeschätzt. Goldman Sachs belässt den MDAX-Titel deshalb auf der „Conviction Sell List“.
Neben der Verkaufsempfehlung senkte Goldman-Analyst StephenBenson das Kursziel für Klöckner von 8,70 auf 8,10 Euro. Der Ausblick auf das erste Quartal habe enttäuscht, so Benson. Seiner Meinung nach dürften im ersten Halbjahr die Stahlpreise unter Druck und die Nachfrage in den USA schwach bleiben. Zudem gebe es das Risiko, dass das Unternehmen Abschreibungen auf Lagerbestände vornehmen müsse.
Auch Analyst Carsten Kunold von der Investmentbank Oddo Seydler sieht die Entwicklung bei Klöckner skeptisch. Er hat das Votum zwar auf „Hold“ mit einem Kursziel von 10 Euro belassen. Allerdings erscheinen ihm seine Prognosen für 2015 mit Blick auf den schwierigen Jahresstart nicht mehr erreichbar. Angesichts des unerwartet starken Rückgangs der Stahlpreise in den USA senkte der Experte seine Schätzungen für 2015 und 2016. Zumindest mit den Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr hat der Stahlhändler die Erwartungen Kunolds mehr oder weniger getroffen. Der Umsatz habe ihn positiv überrascht, wohingegen das Unternehmen auf der Ertragsebene leicht enttäuscht habe.
An der Seitenlinie bleiben
Mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen ist bei Klöckner Besserung in Sicht. Das Sparprogramm zahlt sich langsam aus. Zudem will der Konzern als Branchenpionier die Digitalisierung bei Bestellungen vorantreiben. Die Entwicklung am Stahlmarkt bleibt allerdings ein großes Risiko. Zudem hemmt das weiterhin schwierige Chartbild. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)