Nach schwierigen Monaten hat die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co zu Wochenbeginn deutlich zugelegt. Hintergrund: Der Unternehmer Friedrich Loh hat in den vergangenen Tagen wieder im großen Stil Aktien eingesammelt. Ein Übernahmeangebot des Großaktionärs rückt damit näher.
Laut Unternehmensangaben hielt Loh, der nun für vier Millionen Euro Aktien zugekauft hat, zuletzt 25,25 Prozent der Klöckner-Papiere. Diese Zahlen stammen allerdings aus dem Februar 2016. Es ist deshalb unklar, wie viele Anteile der Unternehmer noch kaufen muss, um die 30-Prozent-Schwelle zu erreichen. Wird diese überschritten, muss Loh ein Übernahmeangebot unterbreiten – allerdings nur zum Durchschnittskurs der zurückliegenden drei Monate.
Allzu viele Aktionäre dürften, wenn es zu einem Übernahmeangebot kommt, ihre Papiere zu diesem Kurs nicht andienen. Denn Loh hat sich wieder einmal einen günstigen Zeitpunkt zum Kauf ausgesucht. Der Kurs der Klöckner-Aktie liegt aktuell erneut am unteren Ende des langfristigen Seitwärtskorridors. Bereits vor etwa drei Jahren hatte er über den freien Markt innerhalb weniger Monate seine Sperrminorität aufgebaut. Seit Mai 2016 ist Friedhelm Loh allerdings auch Mitglied des Klöckner-Aufsichtsrats. Es fällt ihm deshalb nun schwer, den eigenen Anteil versteckt auszubauen, da er seine Käufe als Insider nun stets melden muss.
Trading-Chance
Es erscheint aktuell unwahrscheinlich, dass Loh Klöckner komplett übernehmen wird. Auf dem derzeitigen Niveau könnte die Fantasie die Aktie aber schnell wieder in den Bereich der 10-Euro-Marke treiben. Trader können auf dieses Szenario setzen und mit einer Position auf steigende Kurse spekulieren. Langfristig orientierte Anleger sollten aufgrund der hohen Unsicherheit im Stahlmarkt dagegen an der Seitenlinie bleiben.