Der anhaltende Preisdruck macht dem Stahlhändler Klöckner & Co weiter schwer zu schaffen. Nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr senkte das Unternehmen am Donnerstag wie von Analysten erwartet die Jahresprognose und rechnet nun mit einem deutlich schwächeren operativen Gewinn (Ebitda) als 2014. Bislang hatte Klöckner gehofft, das Vorjahresergebnis von 191 Millionen Euro zumindest bereinigt um die Kosten für das laufende Sparprogramme übertreffen zu können. Unter dem Strich erwartet das Unternehmen nun wieder rote Zahlen. Der Vorstand kündigte an, die Sparanstrengungen noch einmal zu verschärfen und vor allem in Frankreich Standorte zu schließen.
In den ersten sechs Monaten stieg der Umsatz nur dank des schwachen Euro um 4,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Netto kam ein Verlust von 75 Millionen Euro zusammen, nachdem das Unternehmen vor einem Jahr noch zehn Millionen Gewinn erwirtschaftet hatte. Beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stand ein Fehlbetrag von sieben Millionen Euro, im Vorjahr gab es noch 97 Millionen Euro Gewinn. Ohne die Kosten für das laufende Sparprogramm wären zumindest 46 Millionen Euro Gewinn an dieser Stelle geblieben.
Großes Sparprogramm
Klöckner will nun seine seit drei Jahren andauernden Sparanstrengungen noch einmal verstärken. Weitere 600 der aktuell noch 9.700 Stellen sollen dabei wegfallen. Vor allem in Frankreich setzt Klöckner den Rotstift an. Angesichts der anhaltenden Krise schließen die Duisburger dort elf ihrer 63 Standorte. 310 von knapp 1.800 Jobs sollen dabei wegfallen. In anderen europäischen Ländern werden weitere fünf Niederlassungen aufgegeben. Zudem verabschiedet sich Klöckner von seinen China-Hoffnungen und schließt seinen bislang einzigen Standort mit 35 Beschäftigten dort. Die neuen Sparbemühungen sollen sich schon im kommenden Jahr positiv auswirken und ab 2017 das Ebitda um weitere 30 Millionen Euro verbessern. "Wir sind überzeugt, dass wir mit dem erweiterten Sparprogramm die Verlustzone schnell wieder verlassen", sagte Vorstandschef Gisbert Rühl. Zudem setzt er große Hoffnungen auf die Digitalisierung der Lieferkette. In diesem Bereich stockt Klöckner die Mitarbeiterzahl sogar auf.
Im Abwärtstrend
Bislang war es der Klöckner-Aktie nicht gelungen, den Abwärtstrend nach oben zu verlassen. Am heutigen Donnerstag notiert das Papier bei Lang & Schwarz vorbörslich mehr als vier Prozent im Minus. Ein Kaufsignal ist somit vorerst nicht zu erwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)
Unser Klassiker: "Das ist die Börse" von André Kostolany
Autor: Kostolany, André
ISBN: 9783864702372
Seiten: 208
Erscheinungsdatum: 08.10.2014
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden/Schutzumschlag
Mehr Informationen zum Buch und Bestellmöglichkeiten finden Sie hier
Die Spekulation ist eine Kunst – eine Kunst, die Zeit und Geduld erfordert. In diesem Buch – seinem Erstlingswerk – nimmt uns Altmeister André Kostolany mit auf eine spannende Reise durch den Dschungel der Finanzwelt. Es ist verblüffend: Kostolanys Beobachtungen, die er vor über 50 Jahren mit den Augen eines Gentleman-Spekulanten machte, sind heute genauso gültig wie anno 1961. Am Ende der Lektüre sehen wir Leser die Börse mit anderen Augen. Zum 25. Verlagsjubiläum legt der Börsenbuchverlag den lange vergriffenen Klassiker in einer Jubiläumsausgabe neu auf.