Klaus Nieding ist Rechtsanwalt und Vizepräsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Seine Sorge gilt nicht den großen Unternehmen, sondern den vielen kleinen und dem Mittelstand. Im AKTIONÄR-Interview erklärt er, wie er die gegenwärtige Krise beurteilt, und was er von der Zeit „danach“ erwartet.
DER AKTIONÄR: Herr Nieding, allein der DAX ist in den letzten vier Wochen um rund 40 Prozent eingebrochen. Privatanleger sind verunsichert. Ist es Ihrer Meinung nach sinnvoll, den Börsenhandel auszusetzen, um Schlimmeres zu verhindern?
Klaus Nieding: Ich bin sehr zwiegespalten im Hinblick auf die Frage, ob die Börsen den Handel für längere Zeit aussetzen sollten. Zum einen sind die Kurse bereits extrem weit unten. Weiter entfällt dann insbesondere für den Privatanleger jegliche Möglichkeit, zu reagieren. Und auch das Beispiel USA zeigt ja, dass eine Handelsaussetzung/Börsenschließung nicht die gewünschte Wirkung hat. Zudem: Wenn die Börsen wieder geöffnet werden, haben wir die gleiche Situation.