Jeffrey Gundlach weiß, wovon er spricht. Er managte erfolgreich einen über neun Milliarden Dollar schweren Anleihe-Fonds. In einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg verriet er nun seine Meinung über Twitter und Tesla. Die Begründungen sind überraschend.
Der Fondsmanager sagte in dem Interview, dass er lieber Aktien des Elektroautobauers Tesla besitzen würde, als Anteile an Twitter zu halten. „Tesla kann sich als Killerinvestment herausstellen. Elektromobilität könnte die Welt so sehr verändern wie die Erfindung der Elektrizität oder des Elektromagneten“, so Gundlach. „Und was produziert Twitter? Einen Informationsfluss. Wenn sie schon einen Highflyer kaufen möchten, würde ich lieber Tesla nehmen", sagte der Fondsmanager.
Probleme bei Twitter
Bei den letzte Woche vorgelegten Quartalszahlen enttäuschte Twitter die Anleger. Das Unternehmen verdient weiter kein Geld. Und auch der Ausblick konnte Anleger nicht begeistern. Zu allem Überfluss lief am Dienstag die sogenannte Lock-up-Periode aus. Das ist der Mindestzeitraum, den Altinvestoren und mit Aktien bezahlte Unternehmensangehörige nach dem Börsengang ihre Anteilsscheine behalten müssen. Das Volumen der Aktien, die nun verkauft werden dürfen, liegt bei knapp 500 Millionen Stück. Da Twitter zur Zeit keine Begeisterung unter Anlegern auslöst, ist davon auszugehen, dass etliche der Anteilseigner Kasse machen und ihre Anteile veräußern werden. Das drückt dann auf den Kurs der Aktie. Genau das passierte gestern. Das Handelsvolumen lag um das Zehnfache über dem Durchschnitt, die Aktie verlor knapp 18 Prozent und markierte ein neues Allzeittief. Ein Ende der Abwärtsbewegung ist noch lange nicht in Sicht.
Überraschungspotanzial bei Tesla
Der Elektroautobauer liefert heute nachbörslich Zahlen. In den letzten vier Quartalen konnten die Analystenschätzungen stets übertroffen werden. Erwartet wird ein Gewinn von 7 US-Cent pro Aktie. Der Umsatz wird um 25 Prozent höher als im Vorjahr erwartet. Im Zuge eines allgemein schwachen Marktes verlor die Aktie gestern rund vier Prozent. Charttechnisch bleibt der Titel aber weiterhin ein Kauf mit Ziel beim Allzeithoch.