Sie wollen noch mehr Chancen? Jetzt für 1 Euro testen!
Foto: Ralph Peters/IMAGO
13.09.2024 Michael Herrmann

Kampf um die Commerzbank: Bundesbank-Chef Nagel warnt

-%
Commerzbank

Die mögliche der Commerzbank durch den italienischen Konkurrenten Unicredit sorgt auch am Freitag für Schlagzeilen. Auch Bundesbank-Chef Joachim Nagel hat sich nun zu Wort gemeldet. Demnach würden die Wettbewerbsbehörden in diesem Fall ganz genau hinschauen.

Scheitert eine mögliche Commerzbank-Übernahme am Widerstand der Wettbewerbsbehörden? Mit dieser Frage hat sich Bundesbank-Chef Joachim Nagel im Interview mit dem Deutschlandfunk beschäftigt. Er verwies darauf, dass starke und robuste Banken notwendig seien. Bei einem Bankenzusammenschluss sei es wichtig, dass sich die Geschäftsmodelle ergänzten und am Ende eine Bank entstehe, die wettbewerbsfähig sei. Ob das der Fall ist, würden sich die Wettbewerbsbehörden „ganz genau“ anschauen.

Die Bundesregierung zeigte sich bisher überrascht von den Übernahmeplänen. Unicredit-Chef Andrea Orcel zufolge ist das nicht nachvollziehbar: „Wir haben immer einen Dialog mit den Aufsichtsbehörden, Institutionen und Kollegen in Deutschland geführt“, sagte Orcel im Gespräch mit Bloomberg TV. „Ich hätte gedacht, dass alle relevanten Interessengruppen über unser Vorgehen informiert sind und wir uns nicht anders verhalten hätten.“

Bloomberg zufolge sei auch die EZB bereits im Sommer über die Pläne informiert worden. Gänzlich überraschend kommt der Übernahmeversuch ohnehin nicht. Schon im Jahr 2019 gab es Berichte, dass Unicredit unter CEO Andrea Orcel erwogen hatte, ein Übernahmeangebot für die Commerzbank zu machen.

Dass die Übernahme an den Wettbewerbsbehörden scheitert, ist unwahrscheinlich. Europas Bankenmarkt ist, gerade im Vergleich zu den USA, weiterhin relativ kleinteilig und eine Konsolidierung ist ohnehin notwendig, um international wettbewerbsfähig zu sein.

Die Schweizer Großbank UBS würde einen Einstieg aus Sicht der Unicredit begrüßen. Dafür gibt es, laut UBS-Analyst Ignacio Cerezo, zwei Hauptgründe. Zum einen würde eine Übernahme strategisch und finanziell gut passen. Zum anderen sei die Bewertung der Commerzbank-Aktien niedrig. Der Ball liege nun beim Commerzbank-Vorstand. Die Unicredit-Aktie stuft Cerezo weiterhin auf „Buy“ mit einem Kursziel von 52 Euro ein.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Dass die Unicredit nach der Commerzbank greift, ist in der Tat nachvollziehbar. Die Frankfurter Bank würde das Portfolio der Italiener gut ergänzen, und die Bewertung der Aktie ist tatsächlich niedrig. Sowohl die Commerzbank als auch Unicredit sind laufende AKTIONÄR-Empfehlungen. Beide wären selbst ohne die Übernahmepläne ein Kauf – mit ihnen gilt das nur umso mehr.

DER AKTIONÄR weekly
Verpassen Sie nicht die neuste Ausgabe von DER AKTIONÄR. Wir informieren Sie jeden Mittwoch um 22 Uhr, direkt nach Redaktionsschluss, welche Themen die Redaktion in dieser Woche bewegen. Laden Sie zudem direkt die neue Ausgabe im Shop herunter, sobald sie verfügbar ist.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Commerzbank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern