Nachdem die Aktionäre dieses Konzerns jahrelang auf eine Dividende verzichten mussten, gibt es ab diesem Jahr wieder Bares. Und die Rendite kann sich dabei durchaus sehen lassen.
Regelmäßig sprudelnde Einnahmen ohne eigene Arbeit – dies ist wohl der Traum vieler Menschen. Hierfür müsste man natürlich zunächst einmal über einen sehr großen Kapitalstock verfügen. Dann baut man sich ein Portfolio aus Aktien auf, die regelmäßig hohe Dividenden an ihre Anteilseigner ausschütten. Zu den Papieren der Aareal Bank hätte man dabei nicht gegriffen – auch wenn es sich angesichts der hervorragenden Kursentwicklung der vergangenen Monate durchaus gelohnt hätte. Denn die Aktionäre des Immobilienfinanzierers mussten seit dem Ausbruch der Finanzkrise auf eine Dividende warten. Dabei gelang es dem MDAX-Konzern sogar, selbst in der Finanzkrise in jedem Quartal einen Gewinn zu erzielen. Allerdings wollte die Führung des Konzerns angesichts der starken Verunsicherung innerhalb der Finanzbranche im Zuge der Lehman-Pleite nicht auf den „Schutz“ des Staates verzichten. Daher stattete sich die Aareal Bank mit einer stillen Einlage des Bundes und mit staatlichen Garantien aus. Schließlich war es vor allem im Hinblick auf die zahlreichen langfristigen Verpflichtungen des Immobilienfinanzierers wichtig, dass die Geschäftspartner auch Vertrauen in die Sicherheit der Aareal Bank haben. Dafür schluckte das konservative Management des Unternehmens auch die eine oder andere bittere Pille.
Da man die Staatshilfe in Anspruch nahm, durften keine Dividenden gezahlt werden. Nun wollen die Hessen den Rest der stillen Einlage in Höhe von 300 Millionen Euro noch in diesem Jahr zurückzahlen und mit den Barausschüttungen an die Anteilseigner wieder beginnen – und das nicht zu knapp!
Zehn Prozent Rendite möglich!
So erhalten die Aktionäre in diesem Jahr eine Dividende von 75 Cent, woraus sich eine solide Rendite von etwa 2,5 Prozent errechnet. Für die kommenden Jahre dürfte es aber zusätzlich zur laufenden Dividende aus dem Geschäftsbetrieb – also der Beteiligung an den jeweiligen Jahresgewinnen – auch Sonderdividenden geben.
Finanzvorstand Hermann Josef Merkens erklärte kürzlich: „Wenn wir langfristig überschüssiges Kapital haben sollten, werden wir dieses an den Aktionär zurückgeben.“ Am Markt wird durchschnittlich bereits mit zusätzlichen Sonderausschüttungen von insgesamt 4,50 Euro je Anteilschein gerechnet, die 2015 und 2016 an die Aktionäre gehen werden. Im Durchschnitt wird für das Jahr 2015 mit einer Dividende von insgesamt 2,55 Euro je Aktie gerechnet. 2016 sollen sogar 3,00 Euro ausbezahlt werden. Daraus errechnet sich eine Rendite von knapp zehn Prozent.
Hervorragende Marktstellung
Ungeachtet dieser traumhaften Rendite bleibt der MDAX-Wert attraktiv. Schließlich sind die Aussichten für die Aareal Bank gut. Der Konzern profitiert immer noch davon, dass zwei große Konkurrenten – die Commerzbank-Tochter Eurohypo und Hypo Real Estate – ihr Geschäft seit der Lehman-Pleite erheblich reduziert haben. Hingegen kann es sich die Aareal Bank, die über eine sehr solide Bilanz verfügt (Kernkapitalquote 18,5 Prozent), leisten, nicht nur organisch, sondern auch durch Übernahmen zu wachsen. So schluckten die Wiesbadener jüngst den Wettbewerber Corealcredit.
Fehlausbruch als Chance
Angesichts der soliden Geschäftsentwicklung und der europaweiten Bankenrallye verwundert es wenig, dass auch die Aktie des MDAX-Konzerns in den vergangenen Monaten kräftig zulegen konnte. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt und wichtige Widerstände konnten übersprungen werden. Zuletzt markierte der Kurs sogar ein neues Mehrjahreshoch, fiel aber am gleichen Tag wieder unter die Marke von 33,40 Euro zurück. Für alle nicht Investierten ist dieser Fehlausbruch eine gute Gelegenheit, bei einer der stärksten HDAX-Aktien der vergangenen Monate einzusteigen.
Luft nach oben hat die Aktie nach Ansicht der Experten von Kepler Cheuvreux in jedem Fall. Sie haben den fairen Wert der Aktie in ihrer jüngsten Studie von 35 auf 45 Euro angehoben.
Hier stimmt alles!
Seit Jahren verweist DER AKTIONÄR darauf, dass die Aareal Bank über eine gute Marktstellung, ein starkes Management und eine solide Bilanz verfügt. Zudem ist die Aktie im Branchenvergleich trotz der starken Performance mit einem KGV von 9 immer noch sehr günstig bewertet. Das Chartbild stimmt ebenfalls zuversichtlich und die Aussichten auf eine satte Sonderdividende sind das Sahnehäubchen auf eine ohnehin attraktive Aktie.