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03.01.2021 Martin Mrowka

Jahresstart: Können DAX, MDAX und SDAX ihre Rekordjagd direkt fortsetzen?

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DAX

Nach zwei verkürzten Wochen wird an der Frankfurter Börse von Montag an erstmals wieder für volle fünf Tage gehandelt. Allerdings dürften viele Akteure noch in den Weihnachtsferien sein und der Handel damit in gemächlichen Bahnen verlaufen. Außerdem haben die katholisch geprägten Bundesländer am Mittwoch Feiertag. Der Wochenausblick.

Am vergangenen Mittwoch hat sich der DAX nahe Rekordniveau vom nervenaufreibenden Börsenjahr verabschiedet. Mit dem Xetra-Schluss bei 13.718 Punkten hat der deutsche Leitindex 2020 damit trotz des Corona-Schocks dreieinhalb Prozent gewonnen. Seit dem Jahrestief bei 8.255 Punkten im März ging es sogar um rund zwei Drittel aufwärts.

Doch der Start ins neue Jahr könnte holprig werden. Der Weekend-DAX vom Broker IG wurde am Samstag-Abend etwas unter dem Schlussstand vom 30. Dezember taxiert. Neue Kauf-Impulse sind derzeit Mangelware, neue Rekordstände werden nicht einfach.

DAX (WKN: 846900)

Nach dem kräftigen Kursanstieg des DAX bis auf den Verlaufsrekord von 13.903 Punkten sehen die Chartexperten der UBS kurzfristig den Bereich von 13.600 Punkten als wichtig an. Sie verwiesen dabei auf eine Kurslücke, die am Montag, 28.12. mit dem starken Handelsauftakt gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch vor Weihnachten entstand. "Das Eröffnungsgap vom Montag bei 13.601 Punkten könnte nun bei dem Kursrücklauf als Anlaufmarke der Bären dienen", hieß es in einer Analyse.

Zollstreit brodelt weiter

Zudem haben die USA im Streit kurz vorm Jahreswechsel zusätzliche Strafzölle auf Produkte aus Deutschland und Frankreich angekündigt. Betroffen seien Flugzeugbauteile aus beiden Ländern, bestimmte Weine sowie bestimmte Cognacs und andere alkoholische Getränke, teilte das Büro des US-Handelsbeauftragten am vergangenen Mittwoch mit.

Nach einem womöglich ungemütlichen Handelsauftakt bleibt das Coronavirus im Fokus. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet zunächst noch keine Besserung der Corona-Lage. Während sich die Wirkung der kürzlich begonnenen Corona-Impfungen noch entfalten muss, setzen die Börsianer weiter auf die finanzielle Unterstützung aus der Politik und durch die Notenbanken.

Der quasi auf die letzte Sekunde ausgehandelte Handelspakt zwischen Großbritannien und der Europäischen Union hatte dem Markt in der letzten Handelswoche 2020 ebenfalls Auftrieb gegeben.

2021 wird kein einfaches Jahr

Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research mahnt nun vor zu hohen Erwartungen: Regierungen und Notenbanken hätten Geld verteilt, als gebe es nichts Leichteres. So seien die internationalen Investoren zum Jahreswechsel so stark investiert wie nie zuvor und würden nach dem Motto verfahren, dass "irgendwie" schon alles gut werde.

"Selbst wenn am Ende fast alles wieder so sein wird wie früher oder zumindest eine Erholung auf breiter Front möglich ist, dürfte 2021 holprig werden", befürchtet Saurenz. Er verweist auf möglicherweise zunehmende Insolvenzen und Mietausfälle sowie Unsicherheiten wie die Dauer der Lockdowns und den Fortgang Impfkampagnen.

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US-Arbeitsmarkt-Bericht im Fokus

Auf der Agenda für die kommende Woche stehen dann vor allem Konjunkturtermine. Den Auftakt am Montag machen zunächst die europäischen Einkaufsmanager-Indizes. Dabei erwarten Konjunkturexperten der Commerzbank weitere Rückgänge.

Spannend dürfte die US-Arbeitsmarktentwicklung für Dezember werden. Den monatlichen Arbeitslosenzahlen des US-Dienstleisters ADP am Mittwoch folgt am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Nach Einschätzung von Commerzbank-Experten hat die konjunkturelle Erholung in den USA zuletzt an Dynamik verloren. Demnach dürften sich die Konjunkturdaten verschlechtern, "ohne aber wirklich schwach auszufallen", hieß es in einem Wochenausblick.

"Ein zwar nur geringer Arbeitsplatzaufbau wäre sicherlich keine gute Nachricht", glaubt der Chefvolkswirt der Deka Bank, Ulrich Kater. Allerdings: "Wichtiger ist für sie: Die expansive Geld- und Finanzpolitik bleibt erhalten und damit die konstruktiven Perspektiven für die Unternehmen im Jahr 2021."

Wenig Unternehmens-Daten

Wie der Start ins neue Jahr etwa für die vielen derzeit geschlossenen Restaurants und Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland aussieht, auch das entscheidet sich in der neuen Woche. Am Dienstag beraten die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Zuletzt deutete vieles darauf hin, dass der aktuell noch bis zum 10. Januar geltende verschärfte Lockdown verlängert wird. Bei einer Verlängerung wächst die Wahrscheinlichkeit von Pleiten.

Auf Unternehmensseite gibt es nur wenig Termine. Ebenfalls am Dienstag werden vom Leasingspezialisten Grenke, der in das Visier von Leerverkäufern geraten ist, Zahlen zum Neugeschäft im vierten Quartal erwartet.

Am Montag hält zudem TUI eine außerordentliche Hauptversammlung ab, am Dienstag folgen Opel-Mutterkonzern Peugeot Citroen PSA und Fiat Chrysler mit außerordentlichen Hauptversammlungen wegen der geplanten Fusion.  (Mit Material von dpa-AFX)

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