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IVU Traffic-Vorstand: "Einige potenzielle Aufträge in der Pipeline"

IVU Traffic-Vorstand:
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Michael Schröder 08.09.2014 Michael Schröder

Mit einer Performance von 35 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Aktie der IVU Traffic Technologies AG zu den positiven Überraschungen des Börsenjahres 2014. Für das laufende Geschäftsjahr strebt das Berliner Softwarehaus neue Rekorde bei Umsatz und Ertrag an.

Zum 30. Juni deckte der Auftragsbestand bereits über 90 Prozent des für 2014 geplanten Jahresumsatzes von 48 Mio. Euro ab. Rückenwind erhielt die Aktie im August zudem von Insiderkäufen des Vorstandsvorsitzenden Martin Müller-Elschner.

DER AKTIONÄR fragte nach bei IVU-Finanzvorstand Frank Kochanski.

DER AKTIONÄR: Herr Kochanski, die IVU-Aktie gehört 2014 zu den Outperformern im Small-Cap-Bereich. Sind Sie selbst überrascht von der hohen relativen Stärke der Aktie?

Frank Kochanski: Die Kursentwicklung in diesem Jahr ist in der Tat sehr erfreulich. Wirklich überrascht bin ich jedoch nicht, da unsere Aktie in den Vorjahren deutlich unterbewertet war. Jetzt nähern wir uns allmählich einer fairen Bewertung. Die IVU ist ein schuldenfreies Unternehmen mit einer anhaltend starken Performance. Seit 2008 ist unser Gewinn jedes Jahr um durchschnittlich 30 Prozent gestiegen. Auch langfristig haben wir gute Erfolgsaussichten. Die IVU operiert in einem Wachstumsmarkt, der von der weltweit zunehmenden Urbanisierung und dem damit einhergehenden steigenden Mobilitätsbedarf profitiert. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Aktie weiterhin nach oben entwickeln wird.

Im ersten Halbjahr 2014 erzielte IVU bei Umsatzerlösen von 16,7 Millionen Euro ein Rohergebnis in Höhe von 13,9 Millionen Euro. Was waren aus Ihrer Sicht die bisherigen Highlights des Geschäftsjahres 2014?

Es gab bereits einige Höhepunkte in diesem Jahr. Zu nennen wäre hier die App-Entwicklung für mobile Echtzeitdaten der Busse und Straßenbahnen der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG). Die App kommt neben Mainz unter anderem schon in London, Aachen und Leverkusen zum Einsatz. In Kolumbien wurden wir nach Cali nun auch in Ibagué mit der Einführung eines E-Ticketing-Systems inklusive Planung und Flottenmanagement für den Busverkehr beauftragt. Zudem haben wir dieses Jahr mit der IVU.elect Software gleich mehrere Wahlen unterstützt – die Europawahlen in den Niederlanden und Deutschland im Mai sowie die Kommunalwahl in München im März. Darüber hinaus konnten wir national und international neue Kunden gewinnen.

Mitverantwortlich für den Erfolg war sicherlich die Tatsache, dass Sie sieben Staatsbahnen als Kunden gewonnen haben. Stehen hier weitere Großaufträge dieser Art vor der Tür?

Mit den sieben Staatsbahnen haben wir vorzügliche Referenzen, um weitere Aufträge im Bahnsektor zu erhalten. In den letzten beiden Jahren haben wir zudem unser Marketing und unseren Vertrieb für diesen Sektor verstärkt. Wir sind zuversichtlich, dass wir durch unsere aktive Akquise weitere internationale Bahnkunden gewinnen werden.

Für das laufende Jahr haben Sie neue Rekordwerte bei Umsatz und Rohergebnis in Aussicht gestellt. Was macht Sie so optimistisch, dass Ihnen 2014, basierend auf dem Halbjahresergebnis, ein noch stärkerer Jahresschlussspurt als im Vorjahr gelingt?

Unser Geschäft ist saisonal. Mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes erwirtschaften wir in der Regel im vierten Quartal. Diesen für uns typischen Geschäftsverlauf bauen wir natürlich in unsere Planung mit ein. Diese in den letzten Jahren stets zuverlässige Planung sowie der hohe Auftragsbestand stimmen mich zuversichtlich, dass wir unsere Jahresziele 2014 definitiv erreichen.

Wie sieht Ihre Pipeline für 2015 und die Folgejahre aus?

Ein hoher Bestand an lang laufenden, mehrjährigen Projekten beschert uns in den kommenden Jahren sichere Umsätze. In unserer Pipeline befindet sich zudem eine Vielzahl potenzieller Aufträge, die wir vertrieblich aktiv bearbeiten. Neben Folgeaufträgen vor allem aus Deutschland und Europa erwarten wir Neukunden insbesondere aus den Zielmärkten Asien und Südamerika und aus dem Bahnsektor.

2013 haben Sie eine EBIT-Marge von 8,3 Prozent erreicht. Die Skaleneffekte insbesondere beim Softwareanteil lassen bei den prognostizierten Umsatzzuwächsen eine positive Margenentwicklung erwarten. Welches Potenzial sehen Sie mittelfristig bei der operativen Rendite? Welche Maßnahmen zur Effizienzsteigerung haben Sie dabei im Blick?

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Mittelfristig wollen wir eine zweistellige EBIT-Marge erzielen. Wenn die Standardisierung unserer Produktpalette und Projektdurchführung weiter so erfolgreich verläuft wie bisher, stehen die Chancen gut, dass wir dieses Ziel erreichen. Auch große Akquiseerfolge in margenstarken Regionen würden zu einer Margenverbesserung beitragen.

Mit dem Jahresabschluss 2013 haben Sie die gesetzlichen Voraussetzungen für eine mögliche zukünftige Dividendenzahlung geschaffen. Wird die Entscheidung über eine Dividendenzahlung für 2014 erst 2015 fallen oder können Sie Ihren Aktionären schon jetzt Hoffnung auf eine Ausschüttung machen?

Über eine mögliche zukünftige Dividendenzahlung wird dieses Jahr nicht mehr entschieden werden. Wie Sie schon sagen, haben wir mit dem Jahresabschluss 2013 erstmalig die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen. Somit können ab 2015 Aufsichtsrat und Hauptversammlung der IVU über die Verwendung des zukünftigen Bilanzgewinns entscheiden.

Kommen wir abschließend auf Ihre Vision zu sprechen: Welche Ziele haben Sie sich mit IVU auf Sicht von fünf Jahren gesetzt? Wird IVU dann noch eigenständig sein?

Wir haben unsere Strategie auf ein langfristiges, solides Wachstum ausgerichtet. Auf der einen Seite wird der deutschsprachige Markt auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Daneben werden wir unsere internationale Expansion konsequent vorantreiben. Kooperationen mit internationalen Partnern werden wir als Resultat dieser Expansion sicherlich weiter ausbauen. Wir sehen uns aber auch in fünf Jahren als eigenständige Firma.

Herr Kochanski, vielen Dank für das Interview.

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