Ein Übernahmeangebot hat die Aktien von ISRA Vision gestern kräftig nach oben katapultiert. Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco bietet 50 Euro je Aktie für den SDAX-Konzern. Analysten sind sich einig, dass Anleger die attraktive Offerte annehmen sollten.
Atlas Copco will zur Stärkung seines Schwerpunkts industrielle Automatisierung mit ISRA Vision als Basis einen Weltmarktführer für Machine Vision aufzubauen. Ein Business Combination Agreement (BCA) wurde bereits unterzeichnet. Durch diese strategische Partnerschaft kann ISRA nicht nur ihr Wachstum weiter beschleunigen und den Innovationskurs des Unternehmens fortsetzen. Vielmehr stellt sie auch die bevorzugte Nachfolgeregelung des Unternehmensgründers und Vorstand Enis Ersü dar.
Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 29 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor der Ankündigung und einer Prämie von 43 Prozent auf den Schlusskurs vor dem Angebot. 2018 war die Aktie im Rahmen einer Sommerrallye einige Monate lang sogar noch mehr wert. In der Spitze wurden da im September sogar 61,30 Euro für die Aktien gezahlt ehe es zu einem deutlichen Rücksetzer kam.
Analysten sind sich einig, dass Anleger die attraktive Offerte annehmen sollten. Sie verweisen darauf, dass sich Atlas Copco den Angaben zufolge auch durch unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen und einen Aktienkaufvertrag mit einem institutionellen Investor bereits rund 35 Prozent aller ausstehenden Aktien gesichert hat. ISRA-Vorstand Enis Ersü und weitere Mitglieder von Management und Aufsichtsrat haben ihre Papiere angedient. Im Anschluss an den Vollzug des öffentlichen Angebots soll ein Delisting-Angebot erfolgen.
Bis Freitag hatte die ISRA-Aktie im SDAX in diesem Jahr noch zu den größeren Verlierern gezählt, durch den Kurssprung wurden sie nun aber mit einem Schlag zum besten Indexwert seit dem Jahreswechsel. Investierte Anleger sollten sich über das Angebot und den damit ausgelösten Kurssprung freuen und ihre Position verkaufen. Für den AKTIONÄR ist das Thema ISRA Vision nach vielen Jahren und einer kontinuierlichen Berichterstattung beendet.
Einen Teil des Gewinns können risikobewusste Anleger in den kleineren Wettbewerber Stemmer Imaging investieren. Die Aktie ist im Zuge des Übernahmeangebots für ISRA Vision zwar bereits etwas angesprungen, ist im Peer-Group-Vergleich mit einem KGV20e von 22 (ISRA: 41) aber noch immer recht günstig bewertet - und bietet sogar eine Dividendenrendite von fast zwei Prozent.