Die Aktien des Spezialmaschinenbauers Isra Vision starten mit deutlichen Aufschlägen in den Handel. Sie legen im Vergleich zum Xetra-Schluss um über 40 Prozent zu. Hintergrund: Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco bietet 50 Euro je ISRA-Aktie. Damit ist die Nachfolgeregelung des Unternehmensgründers geklärt.
ISRA Vision und der in Schweden börsennotierte globale Industriekonzern Atlas Copco haben ein Business Combination Agreement (BCA) unterzeichnet, um eine strategische Partnerschaft einzugehen.
Durch die strategische Partnerschaft kann ISRA nicht nur ihr Wachstum weiter beschleunigen und den Innovationskurs des Unternehmens fortsetzen. Vielmehr stellt sie auch die bevorzugte Nachfolgeregelung des Unternehmensgründers und Vorstand Enis Ersü dar.
Zur Stärkung seines Schwerpunkts industrielle Automatisierung beabsichtigt Atlas Copco mit ISRA als Nukleus einen Weltmarktführer für Machine Vision aufzubauen. Anlässlich dieser strategischen Partnerschft wird Atlas Copco ein freiwilliges öffentliches Angebot in Höhe von 50,00 EEuro in bar je ISRA-Aktie abgeben.
Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von 29 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor der Ankündigung und einer Prämie von 43 Prozent auf den Schlusskurs vom 7. Februar 2020.
Enis Ersü und weitere Mitglieder des Managements und des Aufsichtsrats von ISRA, die gemeinsam über einen Aktienanteil von rund 29 Prozent verfügen, haben bereits unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen unterzeichnet. Insgesamt hat sich Atlas Copco durch unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen und einen Aktienkaufvertrag mit einem institutionellen Investor rund 35 Prozent aller ausstehenden ISRA-Aktien gesichert. Im Anschluss an den Vollzug des öffentlichen Angebots soll ein Delisting-Angebot erfolgen.
Die Nachricht zur Nachfolgeregelung des Unternehmensgründers Enis Ersü kommt nicht wirklich überraschend. Ersü hatte zuletzt immer wieder in Aussicht gestellt, dass über dieses Thema nachgedacht wird. Der Zeitpunkt überrascht allerdings schon. DER AKTIONÄR hätte gedacht, dass der Firmenlenker noch ein, zwei Jahre im Amt bleiben würde. Aber bei dem Angebot kann man durchaus schwach werden.