Die 400-Millionen-Dollar-Übernahme von Nervana Systems trägt erste gemeinsame Früchte. In einem Blogpost kündigte Intel-CEO Brian Krzanich den neuen Nervana Neural Network Processor (NNP) an. Der NNP soll KI-und DeepLearning-Anwendungen beschleunigen.
Bisher wurde der Chip-Markt für KI-Anwendungen von Herstellern wie Nvidia dominiert, deren Grafikprozessoren sich deutlich besser eignen, als die klassischen CPUs von Intel oder AMD. Mit der neuen Produktfamilie aus dem Hause Nervana will Intel jetzt nachziehen. Der Konzern setzte sich bis 2020 das Ziel, Berechnungen für künstliche Intelligenz bis zu 100-mal schneller zu bewerkstelligen als dies heutzutage möglich ist.
Mit dem NNP erweitert Intel das Portfolio an KI-Plattformen. Mittlerweile umfasst das Angebot FPGA-Beschleuniger, Xeon Phi, Myriad X und natürlich den guten alten CPU, auf dem immer noch ein Großteil der Rechenarbeit anfällt. Damit bietet Intel eine breite Produktauswahl von unterschiedlichen Prozessorarten an. Nur GPUs lässt der Konzern aus – dieses Spezialgebiet wird der Konkurrenz von Nvidia und AMD überlassen.
Die von CEO Krzanich angeordnete Neuausrichtung auf Produkte für KI-Anwendungen treibt die Intel-Aktie merklich an. Seit September legte der Chiphersteller um 14 Prozent zu. Neue Impulse könnte die Aktie am 26. Oktober erhalten – dann veröffentlicht der Konzern die Ergebnisse des dritten Quartals. Analysten erwarten Umsätze von 15,8 Milliarden Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,80 Dollar. DER AKTIONÄR empfiehlt die Gewinne laufen zu lassen.