Für Chip-Hersteller ist der Auto-Markt ein wichtiges Zukunftssegment. Während der PC- und Smartphone-Markt an die Grenzen des Wachstums stößt, steigen die Zahl der Chips in Infotainment- und Fahrassistenzsystemen weiter an. Eine Entwicklung, von der Nvidia deutlich profitiert. Doch die Konkurrenz schläft nicht und schlägt zu: Intel schnappt Nvidia Aufträge von Tesla weg.
Laut Bloomberg werden Teslas Model 3 und neuere Versionen in Zukunft Prozessoren von Intel im Infotainment-System verwenden. Für Nvidia bleibt der Autohersteller jedoch ein wichtiger Kunde – der Auftrag über die Selbstfahrerplattform Drive PX 2 bleibt bestehen. Die Auswechslung der Chip-Hersteller dürfte keine großen Auswirkungen auf die jeweiligen Bilanzen haben, denn Tesla verkauft aktuell kaum Autos. So wurden im vergangen Geschäftsjahr nur 76.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Der Automobilhersteller ist jedoch ein wichtiger Maßstab für die digitale Zukunft des Autos und damit ein wichtiger Prestige-Kunde.
Das Sentiment am Markt: Wessen Produkte Tesla verbaut, der hat gute Chancen bei den Veränderungen im Auto-Markt vorne mitzuspielen. Folglich kann Intel nach dem Bloomberg-Bericht im gestrigen US-Handel rund ein Prozent zulegen. Nvidia schloss bei 0,6 Prozent, nachdem die Aktie im Laufe des Tages um 4,5 Prozent gestiegen war.
Die Grabenkämpfe der Chip-Hersteller auf dem Automarkt werden intensiver. Intel ist dank zahlreicher Prozessorarten breit aufgestellt – Nvidia genießt den First-Mover-Vorteil im Bereich Selbstfahrer-Systeme. Beide Konzerne dürften von den anstehenden Veränderungen im Automobilmarkt profitieren – beide Aktien finden sich auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR wieder.