Die US-Regierung spricht mit Halbleiterproduzenten über den Bau von Chipfabriken in den Vereinigten Staaten. Laut eines Berichts des Wall Street Journal befürwortet Intel diese Idee. Dabei dürfte der Konzern vor allem Staatsaufträge im Blick haben. Erste Gespräche endeten mit Absichtserklärungen seitens Intel.
Intel ist nach eigenen Angaben dazu bereit, eine Halbleiterproduktion in den USA aufzubauen. Auch der Chip-Produzent Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) soll in Gesprächen mit Apple und der Trump-Regierung die Absicht geäußert haben, eine US-Fabrik zu bauen, hieß es in dem Bericht.
Wir denken ernsthaft darüber nach, (…) eine Chipproduktion im eigenen Land ist sowohl im Interesse der Vereinigten Staaten als auch von Intel.
Ende April hatte Intel-Vizechef Greg Slater in einem Brief an das Pentagon, das eine neue Cloud-Infrastruktur plant, erklärt, Intel wolle angesichts der Coronakrise und der zunehmenden Zweifel an globalen Lieferstrukturen kritische Technologie zukünftig in „sicherem Umfeld“ herstellen.
Intel setzt im Wettbewerb um Marktanteile und Aufträge auf den Staat und weniger Globalisierung. Eine heimische Produktion würde den Marktführer im Rechenzentrumsgeschäft (50 Prozent der Umsätze, AMD und Nvidia erreichen knapp 20 beziehungsweise 30 Prozent) gegen neue Krisen absichern. Allerdings wird es nicht leicht, die über Jahrzehnte ausgebauten Produktionsstrukturen von Asien schnell zurück in die Heimat zu verlagern – auf in den USA produzierte Chips wird man noch Jahre warten. Für langfristig orientierte Anleger bleibt die Intel-Aktie ein Kauf.