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28.05.2019 ‧ Nicola Hahn

Intel: Die fünf Baustellen des Chip-Riesen

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Intel

Bei Intel läuft es derzeit alles andere als rund. Einen Rückschlag nach dem anderen musste der Konzern in jüngster Vergangenheit wegstecken. Das Ergebnis: Satte 25 Prozent Kursverlust seit dem Hoch im April. Damit die Aktie für Anleger in Zukunft wieder attraktiv ist, muss jetzt an folgenden Baustellen gearbeitet werden.

1. AMD-Konkurrenz

Jahrelang war Intel der dominante Hersteller am Markt. Doch Konkurrent AMD hat aufgeholt. Mit der Ryzen CPU konnte AMD am Markt einen riesen Erfolg verbuchen. Auch im Data-Center Geschäft punktete der Wettbewerber mit seinen Epyc-Chips.

Die folgenden Daten von Mercury Research verdeutlichen, wie der Marktanteil von AMD in den vergangenen Quartalen zugenommen hat:

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Quelle: Mercury Research

2. Modem-Geschäft

Im April hatte der Konzern angekündigt, die gesamte Entwicklung von Modem-Chips für Smartphones zu stoppen. Grund hierfür war eine Einigung zwischen Apple und Qualcomm, die sich in einem Patentstreit einigen konnten. Intel-Chips sind damit überflüssig.

Der Wegfall des großen Kunden Apple hatte Folgen. „Im Geschäft mit Smartphone-Modems ist deutlich geworden, dass es keinen klaren Weg in Richtung Profitabilität gibt“, sagte Intel-Chef Bob Swan in einem schriftlichen Statement. Der Konzern kündigte an, sich bei seinen Anstrengungen in Zukunft mehr auf die Netzwerk-Infrastruktur zu konzentrieren. Dies scheint vielversprechender zu sein, da der Konzern hier bereits auf bestehende Kundenbeziehungen aufbauen kann.

3. 10nm-Fertigung

Während Intel nach wie vor 10nm-Chips fertigt, setzt der Konkurrent AMD bereits auf 7nm-Chips. Analysten von Wells Fargo hatten bereits gewarnt, dass diese gegenüber den Chips von Intel sehr gut positioniert seien. Der technologische Vorsprung des Konkurrenten könnte sich ausweiten.

Auf einer Analystenkonferenz räumte man Fehler ein. „Es ist kein Geheimnis, dass wir mit 10nm gestolpert sind“, sagte der Chief Engineering Officer von Intel. Doch es wurde auch angekündigt, in den Aufbau einer EUV-basierten Fertigung im Bundesstaat Oregon zu investieren. Ab 2021 sollen hier 7nm-Chips produziert werden.

4. Data-Center-Sparte

Die sonst sehr starke Data-Center Sparte, musste im vergangenen Quartal einen Dämpfer hinnehmen. Der Umsatz sank hier um sechs Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Begründung war das schwache Geschäft in Asien, insbesondere in China, wo das Wirtschaftswachstum etwas nachgelassen hatte.

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Quelle: Intel Q1 Earnings Presentation

5. Neuer CEO – weiterer Wachstumskurs?

Nachdem der ehemalige CEO Bob Krzanich wegen einer Affäre im Juni 2018 zurückgetreten war, hatte der ehemalige Finanzchef Bob Swan übernommen und wurde im Januar zum neuen CEO ernannt. In einem Schreiben an seine Mitarbeiter sagte er, dass er Intel weiterhin weg von dem PC-basierten Geschäft und hin zu einem auf Daten ausgerichteten Geschäft führen will. Ob und inwieweit er den zunehmenden Druck durch AMD abwehren kann, bleibt abzuwarten.

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Quelle: 2019 Intel Investor Meeting

Fazit

Intel hatte es nicht leicht im vergangenen Jahr und bekam einiges an Gegenwind zu spüren. Zurzeit gibt es einige Baustellen, an den gearbeitet werden muss. Langfristig gesehen, ist das Unternehmen jedoch gut aufgestellt. In den Bereichen Künstliche Intelligenz, 5G und Automatisierung möchte man in Zukunft zu den besten am Markt gehören. Allerdings hat man hier mit enormer Konkurrenz zu kämpfen.

Nachdem der Stoppkurs des AKTIONÄR bei 37 Euro unterschritten wurde, hatten investierte Anleger die Reißleine gezogen. Neueinsteiger sollten die Aktie aufgrund des anhaltenden Handelsstreits vorerst meiden und abwarten, ob die genannten Problembaustellen gemeistert werden können. Wenn es erste Anzeichen gibt, dass Bob Swan es schafft, das Unternehmen zurück auf die Erfolgsspur zu führen, ist die Aktie wieder spannend.

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