Vor wenigen Tagen schloss Intel die Übernahme von Mobileye ab. Jetzt verkündet der Konzern bis Ende des Jahres eine Flotte aus 100 selbstfahrenden Autos aufzustellen. Ein Riesenschritt.
Dem Chipgiganten wurde lange nachgesagt, er läge im Rennen um den riesigen Zukunftsmarkt hinter dem Konkurrenten zurück. Doch dem ist nicht mehr so. Mittlerweile verfügt Intel über digitale Karten, Sensoren und Chips. Mit der Selbstfahrer-Flotte will Intel jetzt die Technologie in größerem Maßstab testen.
Die Testfahrzeuge sollen in den USA, Israel und Europa stattfinden, da so überprüft werden kann, ob die Technik unter verschiedenen Bedingungen wie Klima, Verkehr, Beschilderungen und Straßenzustand tatsächlich funktioniert. Bereits vor der Übernahme arbeiteten Intel und Mobileye mit BMW und Delphi Automotive an selbstfahrenden Autos. So wird die Mobileye-Technologie zum Beispiel in Teslas Autopilot-Feature benutzt.
Seit längerem versucht sich der Chip-Gigant von seinem Kerngeschäft mit PC-Chips unabhängiger zu machen. Neben der Mobileye-Übernahme tätigte Intel kleinere Übernahmen in den Bereichen Virtual Reality, Drohnen und Künstliche Intelligenz.
Doch es wird Zeit brauchen, bis diese langfristigen Investitionen Früchte tragen. Langfristig orientierte Investoren dürfte die stets steigende Dividende über diese wenig profitable Zeit hinwegtrösten. Sind die Ventures erfolgreich dürfte Intel einen enormen Zuwachs sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn aufweisen. Momentan bleibt Intel „nur“ einer der größten Chip-Hersteller der Welt. DER AKTIONÄR setzt das Kursziel auf 39,00 Euro.