Gestern erlitten Chip-Aktien teils heftige Kursabschläge. Im vorbörslichen US-Handel zählt jedoch einer der bekanntesten Halbleiter-Werte zu den großen Gewinnern: Intel dürfte mit einem Plus von 2,6 Prozent in den Handel starten, denn eine Studie der Bank of Amerika rechnet mit einem Kurspotenzial von 35 Prozent.
Die Superbullen
Mit ihrem Upgrade auf Kaufen und einer Anpassung des Kursziels von 52 auf 60 Dollar zählen die Analysten der Bank of America (BofAML) zu den regelrechten Intel-Superbullen. Der Konsenszielkurs aller Analysten liegt bei 54,90 Dollar.
Zwar sehen die Analysten angesichts der konjunkturellen Schwächephase, harter Konkurrenz und Verzögerungen der 10nm-Fertigung immer noch zahlreiche Probleme bei Intel. Doch die Aktie sei mit einem 19er-KGV von 10 im Vergleich zur Peergroup und zum S&P 500 mittlerweile günstig bewertet. BofAML weist darauf hin, dass nur wenige Large Caps mit einem derartigen Rabatt gehandelt werden. Intel sei darüber hinaus an zahlreichen langfristigen Wachstumstrends beteiligt. Die BofAML-Analysten nennen hier: Cloud, Künstliche Intelligenz, 5G, Autonome Autos und IoT.
Zeitgleich dürfte laut der BofAML die Wandlung Intels hin zu einem eher auf B2B-Geschäfte spezialisierten Konzerns dazu führen, dass sich sowohl Margen als auch Free Cash Flow weiterhin verbessern.
Auf der Watchlist beobachten
DER AKTIONÄR stimmt der BofAML zu und sieht für Intel langfristiges Potenzial. Bis sich jedoch neben dem bereits jetzt rasanten Data-Center-Wachstum ein weiterer Wachstumstreiber in Form von 5G, IoT oder Autonome Fahrzeuge in der Bilanz bemerkbar macht, dürften die Impulse im schwachen Gesamtmarkt fehlen. Bis dahin wird wohl der Seitwärtstrend vorherrschen. Hellt sich das Sentiment im Gesamtmarkt auf, dürfte die günstige Intel-Aktie jedoch überdurchschnittlich profitieren. Abwarten und auf die Watchlist.