Die Marktforscher von Gartner haben aus ihren Daten für das dritte Quartal einen Einbruch des PC-Marktes von beinahe 20 Prozent festgemacht. Gartner spricht daher vom schlechtesten Quartal seit Beginn der Aufzeichnungen 1990. Vom Abschwung ist auch Intel betroffen – und wie Bloomberg berichtet, muss der Chip-Riese jetzt zu drastischen Maßnahmen greifen.
Laut einem Bericht von Bloomberg plane Intel tausende Angestellte zu entlassen, um inmitten des PC-Abschwungs Kosten einzusparen. Die Entlassungswelle könnte bereits in diesem Monat starten und dann im Rahmen des Q3-Berichtes öffentlich gemacht werden, so Bloomberg. Das Personal in einigen Abteilungen könnte gar um 20 Prozent reduziert werden. Stand Juli beschäftigte der Chip-Konzern 113.700 Menschen.
Angedeutet hatte das Management die Maßnahmen bereits im Rahmen der Q2-Veröffentlichung. „Wir senken auch die Kernkosten im Kalenderjahr 2022 und werden in der zweiten Jahreshälfte weitere Maßnahmen ergreifen", sagte damals Intel-CEO Pat Gelsinger.
Eine Reduzierung der Fixkosten dürfte nötig sein, um die Gewinne nicht zu sehr zu belasten. Denn nicht nur der Abschwung des PC-Marktes mitsamt sinkenden Preisen drücken auf die Entwicklung unter dem Strich, sondern auch der von Intel forcierte Ausbau der Produktionskapazitäten.
Die günstige Bewertung ist aktuell das Hauptargument für die Intel-Aktie – immerhin sind die Titel nur noch mit einem 23er-KGV von 11 bewertet. Allerdings läuft das Kerngeschäft schlecht, im Datacenter attackiert AMD auch und die Foundry-Strategie lastet auf der mittelfristigen Gewinnentwicklung. Sicherlich nicht das beste Marktumfeld für die Chip-Aktie. Langfristig traut DER AKTIONÄR dem Chip-Riesen allerdings zu, das schwierige Fahrwasser hinter sich zu lassen, ohne leck zu schlagen. Die günstige Bewertung dürfte dann ihr Übriges tun.