Seit 18 Monaten arbeitet Pat Gelsinger fieberhaft am Comeback des Chip-Giganten. Der Umbau ist noch längst nicht abgeschlossen. Der Börsengang von Mobileye verschafft dem Intel-Chef jetzt wertvolle Zeit.
Auf einem kürzlich auf Twitter veröffentlichten Foto strahlt Patrick „Pat“ Gelsinger an der Seite eines älteren Mannes über das ganze Gesicht. Der Anblick irritiert, denn viel Grund zur Freude hat der Vorstandschef von Intel nicht. Aus technologischer Sicht sitzt dem Konzern der Konkurrent AMD im Nacken, hinzu kommen Lieferkettenprobleme, eine abflauende Konjunktur und zuletzt schwache Geschäftsergebnisse. Und dann erst der Aktienkurs. Seit Gelsingers Amtsantritt im Februar 2021 haben die Anteilscheine rund 50 Prozent an Wert verloren. Man könnte auch sagen, dass für Gelsinger praktisch alles schiefgelaufen ist, was schieflaufen konnte – Murphy’s Law. Dass er dennoch glücklich scheint, liegt an Gordon Moore, dem älteren Herrn im Bild. Moore formulierte einst das Moore’sche Gesetz und gründete anschließend Intel. Er gilt einer ganzen Generation von Ingenieuren als Idol, Gelsinger eingeschlossen. Was Moore über seinen Nachfolger denkt, ist zwar nicht bekannt, unbestritten ist jedoch dessen Einsatz für den Konzern, für den er seit mehr 40 Jahren arbeitet und dem er nun zu altem Glanz verhelfen will.