Die Gerüchte um eine Aufspaltung von Intel kochen wieder hoch. Laut Reuters hat der Halbleiter-Riese TSMC mehreren Chipriesen einen Deal zur Gründung eines Joint Ventures für den Betrieb von Intels Gießereigeschäft in den USA angeboten. Ins Spiel gebracht wurden Nvidia, AMD, Broadcom und Qualcomm.
Der Vorschlag sieht vor, dass TSMC die Fabriken von Intel betreibt, dabei jedoch nicht mehr als 50 Prozent des Joint Ventures besitzt. Die Gespräche befinden sich aber noch in einem frühen Stadium, nachdem erste Berichte aufgetaucht waren, dass die Regierung von Präsident Donald Trump TSMC um Hilfe bei der Rettung von Intel gebeten hatte – dabei sollen Intels US-Fabriken aber nicht vollständig einem ausländischen Unternehmen gehören. Der 50-Prozent-Anteil von TSMC würde diesen Bedenken Rechnung tragen, während die anderen Joint-Venture-Partner in den USA ansässig sind.
Hintergründe
Intel kämpft mit schwachen Umsätzen und einer verlustbringenden Gießereisparte. Das Unternehmen hatte deshalb zuvor bereits eine Ausgliederung dieser Sparte in Erwägung gezogen. Intel und TSMC sind seit jeher Rivalen im Gießereigeschäft, wobei das taiwanesische Unternehmen Intel in den letzten Jahren in Bezug auf wettbewerbsfähigere und fortschrittlichere Chipherstellungstechniken weit überholt hat. Insbesondere bei der Nutzung der gestiegenen Nachfrage nach KI hinkte Intel in den letzten zwei Jahren deutlich hinter TSMC her.
Das potenzielle Joint Venture entsteht nun vor dem Hintergrund einer weltweit steigenden Nachfrage nach Rechenzentrums- und KI-Infrastrukturen. In den kommenden Monaten dürfte die Einführung von KI-Technologien zunehmen, was zusätzlichen Druck auf Intel ausübt. Ein Joint Venture würde auch mit TSMCs Versprechen übereinstimmen, stärker in US-Chipproduktionsanlagen zu investieren. Der weltgrößte Auftragschiphersteller hatte bereits im März eine Investition von 100 Milliarden Dollar in den USA angekündigt, zusätzlich zu seiner laufenden Entwicklung in Arizona.
Reuters berichtete bereits letzte Woche, dass Nvidia und Broadcom gemeinsam mit Intel Tests zur Nutzung der fortschrittlichsten Produktionstechniken des Unternehmens durchführen. Auch AMD prüfte, ob das Unternehmen diese Technologie übernehmen könnte (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Intel-Aktie ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR und der jüngste Rücksetzer bietet die perfekte Einstiegschance. Intel befindet sich auch im Global AI Index des AKTIONÄR. Alle wichtigen Infos dazu finden Sie hier. Auch TSMC bleibt auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Ein Stopp bei 150 Dollar sichert die Position nach unten ab. TSMC ist zudem Teil des Quantum Computing Index des AKTIONÄR. Mehr Informationen zum Index finden Sie hier.
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