Rund 20 Prozent verlor die Aktie von Intel nachdem eine Produktionsverzögerung bei der 7nm-Fertigung bekanntgegeben wurde. Jetzt gibt das Chip-Papier ein Lebenszeichen von sich und steigt um knapp drei Prozent. Grund ist die Ankündigung, eigene Aktien zurückzukaufen.
Zehn Milliarden Dollar will der Chip-Riese nun zusätzlich für den Kauf eigener Aktien ausgeben, wie der US-Konzern am Mittwochabend via SEC-Filing mitteilte. Zuvor hatte Intel aufgrund des Coronavirus sein 20 Milliarden Dollar umfassendes Rückkaufprogramm, von dem noch 2,4 Milliarden offen waren, ausgesetzt.
Dass nun wieder die Gewinne in eigene Aktien fließen sollen, erzeugt ein positives Signal. In dem SEC-Filing heißt es: „Intel glaubt, dass die Aktie zum aktuellen Zeitpunkt deutlich unter dem wirklichen Wert gehandelt wird und die Rückkäufe angesichts der Stärke der Finanzlage durchaus angebracht seien.“
Ein starkes Signal für die Intel-Aktie. Doch völlig überzeugt ist DER AKTIONÄR noch nicht. Denn aufgrund der 7nm-Probleme dürfte sich Intel künftig auf die margenschwächere 10nm-Technologie konzentrieren, während Konkurrent AMD bereits CPUs und GPUs in 7nm-Fertigung anbietet. In Sachen Marktanteilen blutet Intel hier also wohl auch aktuell noch aus.
Sicherlich bleibt Intel langfristig gut aufgestellt und weist tatsächlich eine grundsolide Bilanz auf. Investierte Langfrist-Anleger sollten jedoch nach dieser News nicht direkt weiter akkumulieren. Denn Kurse im Bereich der Unterstützungen von 47,50 und 48,30 Dollar könnten charttechnisch noch einmal zu sehen sein, insbesondere wenn der Ausbruch über 49 Dollar nach der Rückkauf-News nicht nachhaltiger Natur ist.