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10.03.2023
Schlechte Vorgaben aus Übersee sorgen für rote Vorzeichen. Markierte der DAX am Dienstag noch bei 15.706 Punkten ein 13-Monatshoch droht heute schon wieder ein Rückfall unter die Marke von 15.400 Zählern. Der am Nachmittag anstehende US-Arbeitsmarktbericht und die der Kursabsturz der Aktien von SVB Financial belasten. In diesem Umfeld fällt auch die Infineon-Aktie zurück.
Die Zinssorgen nehmen wieder zu. Seitdem US-Notenbankchef Jerome Powell Mitte der Woche wieder ein anziehendes Zinserhöhungstempo in Aussicht gestellt hatte, preisen DAX und Co eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Schritt um einen halben Prozentpunkt schon im März ein.
Doch damit nicht genug: Der gestrige Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial von rund 60 Prozent führt den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können. Folge: Ein Ausverkauf bei den US-Bankaktien aus Sorge vor noch mehr versteckten Bewertungsverlusten. Die Angst vor einem Flächenbrand nimmt zu. Wie groß die Ansteckungsgefahren unter Banken sind, haben frühere Krisen eindrucksvoll gezeigt. Die Flucht aus den Finanztiteln schwappte gestern dann wie gewohnt auf andere Sektoren über und sorgte am Ende an den US-Börsen für Verluste auf breiter Front.
Zudem steht am Nachmittag (14:30 Uhr MEZ) noch der US-Arbeitsmarktbericht für Februar an. Es wird mit einem weiteren deutlichen Stellenaufbau gerechnet und mit einer Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit mehr als 50 Jahren. Eigentlich keine Daten, die den strafferen geldpolitischen Kurs der Fed bremsen könnten. Man wird sehen, wieviel davon in den letzten Tagen eingepreist worden ist.
Diese Entwicklung geht auch an der Infineon-Aktie nicht spurlos vorbei. Die strukturellen Wachstumstreiber in den Kernmärkten des Chipriesen sind aber intakt. Der DAX-Konzern zehrt weiter von einer robusten Nachfrage durch die Energiewende und die Elektromobilität. Kurzfristig dürfte die Interpretation der Zinspolitik der Notenbanken und die Entwicklung bei den US-Banken aber weiter im Fokus stehen – und die Aktie heute erst einmal ausbremsen.
Infineon ist auf Kurs. Anleger mit Weitblick lassen sich durch kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und halten an der Position vorerst fest. Das mittelfristige Ziel bleibt bei 42,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
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