Halbleiter auf Basis von Galliumnitrid (GaN) erfreuen sich einer steigenden Nachfrage. Um sich ausreichend Vorräte zu sichern will Infineon mit der kanadischen GaN Systems einen weltweiten Technologieführer bei der Entwicklung von GaN-basierten Lösungen für die Energiewandlung übernehmen. Analysten bewerten den Deal recht positiv.
Bauteile auf GaN-Basis sind kleiner, energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips – und dürfte diese daher in Zukunft ablösen. Es gibt Marktprognosen, nach denen der Umsatz mit GaN-Produkten für Leistungsanwendungen bis 2027 um 56 Prozent jährlich auf rund zwei Milliarden Dollar steigen dürfte. Infineon hat die Zeichen der Zeit erkannt und will sein Geschäft mit neuartigen Leistungshalbleitern mit der Übernahme in Kanada ausbauen.
Deutsche Bank Research hat die Kaufempfehlung für die Infineon-Aktie vor dem Hintergrund der Übernahme mit einem Kursziel von 44 Euro bestätigt. Übernahme von GaN Systems verfestige die technologische Vorrangstellung von Infineon bei in dem Wachstumsmarkt, so Analyst Johannes. Nach der Übernahme von International Rectifier habe Infineon viel in Forschung und Entwicklung investiert.
Warburg Research („Kaufen“) sieht die Papiere erst bei 45 Euro fair bewertet. Die Übernahme sei zwar sinnvoll, aber nicht gerade günstig, so Analyst Malte Schaumann. Angesichts der längerfristigen Perspektiven sei der Kaufpreis aber noch vertretbar.
Die UBS hat Infineon Bleibt bei "Buy" mit Kursziel 47 Euro belassen. Mit der angekündigten Übernahme von verstärke sich der Chiphersteller im Bereich der Entwicklung von GaN-basierten Lösungen für die Energiewandlung und erziele Skaleneffekte, so Analyst Francois-Xavier Bouvignies. Der Zukauf sei technologisch interessant, doch es dürfte dauern, bis er sich erkennbar im Konzernumsatz niederschlagen werde.
DER AKTIONÄR hält an seiner positiven Einschätzung fest: Die Stärkung der GaN-Kapazitäten kommt zum richtigen Zeitpunkt. Der GaN-Markt bietet enormes Potenzial und beginnt derzeit, Fahrt aufzunehmen. Anleger mit Weitblick sollten sich bei der Aktie von kurzfristigen Schwankungen weiter nicht aus der Ruhe bringen lassen und halten an der Position fest.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich im AKTIONÄR Depot.