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04.05.2020 Marion Schlegel

Infineon: Neun Analysten, neun Kursziele über dem aktuellen Kurs

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Infineon Technologies

Die Auswirkungen der Corona-Krise treffen auch den Chiphersteller Infineon. Doch trotz der schwierigen Lage für das Unternehmen und die gesamte Branche gibt es für den DAX-Konzern einen großen Lichtblick: Mit der vor Kurzem endlich abgeschlossenen Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor hat sich der Halbleiterspezialist ein Unternehmen an Bord geholt, das ihm perspektivisch die Rückkehr zum hohen Wachstum der Vergangenheit ermöglichen soll.

Am morgigen Dienstag wird Infineon seine Zahlen zum ersten Quartal präsentieren. Bereits im Vorfeld haben einige Analysten das Unternehmen noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Nachdem Infineon Ende März seinen Ausblick zurückgezogen hat, haben sich neun im dpa-AFX-Analyser erfasste Experten näher mit dem Halbleiterhersteller befasst. Gleich sechsmal lautet ihre Empfehlung, die Aktie zu kaufen. Dreimal raten die Analysten dazu, die Papiere zu halten und die weitere Entwicklung des Unternehmens genau im Auge zu behalten. Für den Verkauf der Titel spricht sich aktuell niemand aus. 

Infineon Technologies (WKN: 623100)

Stattdessen attestieren die Experten Infineon allesamt Aufwärtspotenzial. Sie trauen den Anteilsscheinen auch wegen des geglückten Cypress-Zukaufs eine mittelfristige Erholung zu. Mit einem Kursziel von 24 Euro hat das US-Analysehaus Bernstein Research den höchsten Wert auf dem Zettel. Zwar sind die kurzfristigen Perspektiven aus Sicht von Analyst Mark Li dürftig, doch ändere dies nichts an seiner langfristig positiven These, verdeutlicht der Experte.

Ähnlich sieht das auch Nicolas Gaudois von der Schweizer Großbank UBS. Obwohl er seine diesjährigen Erwartungen an die weltweite Halbleiterbranche kürzte, hält er 2021 eine solide Erholung für wahrscheinlich. Gaudois ist daher grundsätzlich weiter optimistisch für die Branche – mit einer Präferenz vor allem für Computer- und Speicherchips.

Dagegen gibt Tammy Qiu von der Privatbank Berenberg zu bedenken, dass die Corona-Krise die Automobilnachfrage erheblich dämpfen dürfte. Gleiches gelte für die Fertigung von Industriegütern, einer weiteren Abnehmerbranche für Halbleiter. Qiu hat mit einem Kursziel von nur 17 Euro den drittniedrigsten Wert hinter dem Analysehaus Kepler Cheuvreux (16 Euro) und der US-Investmentbank Goldman Sachs (16,50 Euro) notiert.

Zum Wochenstart gehört die Aktie von Infineon zu den größten Verlierern im DAX. Die Aktie gibt 6,6 Prozent auf 15,84 Euro nach. Damit notiert sie derzeit sogar niedriger als das niedrigste Kursziel aller Analysten. Zuletzt war die Aktie an der 200-Tage-Linie gescheitert. Ein Sprung über diesen Widerstand wäre aus charttechnischer Sicht ein enorm wichtiges Signal. DER AKTIONÄR bleibt langfristig positiv gestimmt. Neueinsteiger warten den morgigen Quartalsbericht ab.

(Mit Material von dpa-AFX)

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