Zum Wochenstart gibt es gleich zwei Belastungsfaktoren, die DAX und Co auf eine Probe stellen werden. Der starke Anstieg des Ölpreises nach einem Drohnenangriff auf die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien. Und schwache Konjunkturdaten aus China. Das dürfte auch nicht spurlos an der Infineon-Aktie vorbeigehen.
Nachdem ein Teil der Ölproduktion Saudi-Arabiens nach einem Drohnenangriff auf die größte Raffinerie ausfällt, zogen die Ölpreise deutlich an. Das sorgt auch für Verunsicherung am Aktienmarkt.
Neben den steigenden Ölpreisen drücken zudem schwache Konjunkturdaten aus China auf die Stimmung. Der Handelskrieg mit den USA erschwert es China, seine ursprünglichen Wachstumsziele einzuhalten. „Es ist eine ziemlich schwere Aufgabe für eine so große Volkswirtschaft wie China, schnelle Wachstumsraten von mehr als sechs Prozent vor dem Hintergrund der ungewissen internationalen Situation zu wahren“, so Premier Li Keqiang.
Peking plant für dieses Jahr ein Wachstum von 6,0 bis 6,5 Prozent. Im zweiten Quartal fiel das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft aber schon auf 6,2 Prozent – so wenig wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Der Abwärtsdruck nimmt noch zu. Neue Daten, die das Statistikamt am Montag veröffentlichte, zeigen eine unerwartet schwache Entwicklung in der Industrieproduktion, dem Einzelhandelsumsatz und den Investitionen in Sachanlagen.
Bei dieser Gemengelage geht den Bullen bei DAX und Co nach acht Handelstagen mit grünen Vorzeichen zum Wochenstart die Luft aus. Auch die Infineon-Aktie geht in den Konsolidierungsmodus über. Eine durchaus gesunde Entwicklung. Die Aktie des Halbleiterherstellers zählte in der vergangenen Woche zu den Top-Performern im Leitindex und hat sich dabei bis an eine wichtige Chartmarke vorgearbeitet: das Verlaufshoch aus dem Juli bei 18,23 Euro.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Kurs nun im Bereich um 18 Euro eine kleine Verschnaufpause einlegt. Wird das Juli-Hoch im Anschluss überwunden, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung 21,50 Euro geebnet. Danach könnte die Aktie wieder Kurs auf die alten Hochs bei 25 Euro nehmen.
Die zuletzt überwundenen horizontalen Widerstände im Bereich von 16,50/16,80 Euro und 14,90 Euro dienen bei einem Rücksetzer als erste Unterstützungszonen.
Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung kommt eine Konsolidierung nicht überraschend - vor allem angesichts der Neuigkeiten aus China. An der Großwetterlage hat sich bei Infineon selbst zuletzt wenig geändert. Die strukturellen Treiber sind weiter intakt. Die langfristigen Wachstumsperspektiven unverändert gut. Wird der chrttechnische Widerstand überwunden, dann können Anleger das Kaufsignal zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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