Der für Investitionskontrollen zuständige US-Ausschuss hat unterrichteten Kreisen zufolge Präsident Donald Trump empfohlen, die geplante Übernahme von Cypress Semiconductor durch Infineon Technologies AG abzulehnen.
Vertreter des Komitees für Ausländische Investitionen in den USA (CFIUS) seien besorgt, dass die 8,7 Milliarden Dollar schwere Transaktion ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen könnte, berichteten drei mit dem Vorgang vertraute Personen.
Der heimische Chipriese Halbleiterhersteller, der knapp die Hälfte seiner Umsätze in China generiert, hat nach Aussage einer informierten Person versucht, ein Abkommen mit der Regierung auszuhandeln, um die Übernahme doch noch durchzuziehen. Eine Einigung sei allerdings nicht zustande gekommen.
Infineon hat sich von der Übernahme neue Produkte und auch Synergien versprochen. Zudem steht die Finanzierung des Deals bereits weitestgehend.
Die schlechte Nachricht trifft die Aktie in einer für die globale Chip-Branche ohnehin sehr schwierigen Zeit. Erschwerend hinzu kommt eine Verkaufsempfehlung (nach zuvor „Kaufen“) des Bankhaus Metzler, das das Kursziel von 23 auf 15 Euro gesenkt hat. Andererseits werde Infineon bei einem Scheitern der Akquisition möglicherweise selber wieder zu einem Übernahmekandidaten.
Eine offizielle Stellungnahme von Infineon steht noch aus. "Wir kommentieren laufende Verfahren nicht, wir bitten um Ihr Verständnis. Vielen Dank und Grüße", so die Antwort aus der Konzernzentrale auf Nachfrage des AKTIONÄR via Twitter. Die Aktie stand im schwachen Marktumfeld zuletzt bereits unter Druck. DER AKTIONÄR Hält Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.