DER AKTIONÄR hat mehrfach darauf hingewiesen, dass die Vorgaben der Wettbewerber aus der Chipbrache frische Impulse für die Infineon-Aktie liefern sollten. Nachdem STMicroelectronics und NXP Semiconductor starke Zahlen präsentiert haben, stieg die Aktie des DAX-Konzerns auf ein neues Mehrjahreshoch.
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STMicroelectronics wurde bereits Anfang Oktober nach einem besser als erwartet verlaufenen dritten Geschäftsquartal optimistischer für den weiteren Jahresverlauf. In der vergangenen Woche legte NXP Semiconductor nach und übertraf die Analystenschätzungen. Abgerundet wurde das Zahlenwerk durch optimistische Aussagen zur Nachfrage in sämtlichen Endmärkten, die sich vor allem im Automotiv-Bereich deutlich verbessert haben
Die Megatrends Elektromobilität und automatisiertes Fahren sind und bleiben die bestimmenden Wachstumstreiber bei Infineon. Sie lassen den durchschnittlichen Halbleiterbedarf pro Fahrzeug besonders stark ansteigen und werden mittelfristig großen Anteil am Wachstum des Chipriesen haben. Passend dazu rechnet Infineon-Automotive-Chef Peter Schiefer im vierten Quartal 2020 mit einer weiteren Erholung der Autoverkäufe und der -produktion, wobei sich dieser Trend im kommenden Jahr fortsetzen sollte.
Die gute Stimmung in der Branche färbt auch auf die heimischen Vertreter ab: Die Infineon-Aktie stieg zuletzt auf den höchsten Stand seit 2002. Der heimische Chiphersteller generiert rund 40 Prozent seiner Umsätze im Automotive-Bereich und ist durch die Übernahme von Cypress Semiconductor zur Nummer 1 unter den Autochipherstellern aufgestiegen. Die Integration läuft dem Vernehmen nach bislang reibungslos.
Frische Zahlen für das vor Kurzem beendete Geschäftsjahr 2019/20 stehen für den 9. November auf der Agenda – es sei denn, der Konzern muss ebenfalls eine aktualisierte Prognose veröffentlichen. Auch wenn die Aktie mit einem KGV von 35 mittlerweile recht ambitioniert bewertet ist, lassen Anleger die Gewinne vorerst laufen.