Die Spannung steigt. Am Rande des G20-Gipfels im japanischen Osaka soll es am Samstag weitere Gespräche in Sachen Handelsstreit auf höchster Ebene zwischen den Regierungen der USA und Chinas geben. Der Ausgang dieser Verhandlungen dürfte auch für den Kursverlauf der Infineon-Aktie richtungsweisend sein. Ungeachtet dessen will Infineon sein Südkorea-Geschäft weiter ausbauen.
Südkorea ist für Infineon neben China und Japan der mit Abstand wichtigste asiatische Markt. Auch in Indien, Indonesien und Vietnam sieht der Konzern weiteres Potenzial. Vorstandschef Reinhard Ploss setzt große Hoffnungen in die Region – zumal wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China immer mehr Unternehmen ihre Waren in Vietnam fertigen lassen, um die hohen Einfuhrzölle zu umgehen, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat. Infineon will dem Vernehmen nach in Zukunft nicht nur mit großen Konzernen, sondern auch mit aufstrebenden kleineren Firmen ins Geschäft kommen.
Kurzfristig dürfte der Kurs zunächst von der weiteren Entwicklung im Handelsstreit beeinflusst werden. Dann wird sich zeigen, ob die ihr Comeback weiter fortsetzen kann. Verunsicherung über die Investitionszurückhaltung in der Chipbrache und eine milliardenschwere Übernahme haben den Kurs zuletzt deutlich unter Druck gesetzt. Die mittel- und langfristigen Aussichten es DAX-Konzerns sind aber unverändert gut.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen, sollten dabei aber auch die Meldungen vom Wochenende im Auge behalten.
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