Waffenstillstand im Handelskrieg. Der Beginn neuer Gespräche zwischen den USA und China dürfte auch in der Chipbranche, die zuletzt spürbar unter der Verunsicherung durch den Zollstreit gelitten hat, eine Welle der Erleichterung auslösen – auch bei den heimischen Vertretern. Die Infineon-Aktie sollte daher weiter Boden gut machen.
"Wir sind wieder auf dem richtigen Weg", sagte US-Präsident Donald Trump nach einem Gespräch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Rande des Gipfels der großen Wirtschaftsnationen (G20) am Samstag in Osaka in Japan. Er sprach von einem "ausgezeichneten Treffen". Trump sicherte zu, die angedrohte Ausweitung der Strafzölle vorläufig auszusetzen, was eine Vorbedingung Chinas war. Auch hob er die Blockade des chinesischen Telekomriesen Huawei vorerst auf.
Die Angst vor einer Eskalation des Handelsstreits und die allgemeine Investitionszurückhaltung in der Chipbrache hatten den Halbleiteraktien zuletzt deutlich zugesetzt. Bei Infineon sorgte eine milliardenschwere Übernahme für zusätzliche Belastung.
Mit der am Wochenende in Aussicht gestellten Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und China dürfte ein großer Bremsklotz vom Tisch sein – zumindest vorerst. Ob sich die Kunden ihre Investitionen nun umgehend hochfahren, bleibt fraglich. Die mittel- und langfristigen Aussichten bei Infineon sind aber unverändert gut.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Die Infineon-Aktie dürfte heute mit einem Kurssprung in die neue Woche starten. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau dennoch weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen. Die erste Zielzone, die die Aktie nun anlaufen sollte, liegt zwischen 17 und 18 Euro.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.