Dass auch Infineon Technologies unter der nachlassenden Nachfragedynamik in der Chipbranche leidet, ist kein Geheimnis. Dennoch entwickelt sich Deutschlands größter Halbleiterproduzent dank seines robusten Geschäftsmodells besser als der Markt. Trotz der nicht von der Hand zuweisenden Unsicherheitsfaktoren, bietet sich beider Aktie eine interessante Trading-Chance.
Infineon-Vorstand Reinhard Ploss stellt sich und die Investoren auf magere Zeiten ein. Im vergangenen Herbst hatte Infineon für das am 30. September endende Geschäftsjahr 2018/19 noch einen Zuwachs beim Umsatz von elf Prozent in Aussicht gestellt.
Im Februar korrigierte er den Wert dann auf neun Prozent. Ende März die nächste Feinjustierung: Die Erlöse sollen nur um fünf Prozent auf acht Milliarden Euro steigen. Immerhin: Mit den Zahlen zum zweiten Quartal wurde diese Prognose bestätigt.
Auch in Sachen Profitabilität musste Ploss zurückrudern. Im Herbst stellte er eine operative Marge von 18 Prozent in Aussicht, mittlerweile ist nur noch von 16 Prozent die Rede.
Fakt ist: Mit dieser Prognose schlägt sich Infineon besser als der Markt. Branchenkenner prognostizieren für die Chipindustrie dieses Jahr weltweit einen Einbruch um rund sieben Prozent. Im Dezember hatten die Experten noch ein Plus von rund drei Prozent vorhergesagt.
„Dank seines robusten Geschäftsmodells hat sich Infineon im zweiten Quartal in einem deutlich abkühlenden Markt gut behauptet“, kommentiert Vorstand Ploss diese Entwicklung.
Doch es bleiben viele Unsicherheitsfaktoren: Allen voran der ungewisse Ausgang im Handelsstreit zwischen den USA und China. Da die Münchner nur wenige Teile aus China nach Amerika exportieren, würden die höheren Zölle den Konzern zwar nicht direkt treffen. Der befürchtete Konjunkturabschwung in der Volksrepublik würde die operative Entwicklung des Chipherstellers allerdings spürbar belasten. Immerhin generiert Infineon rund 25 Prozent seiner Umsätze in China und 43 Prozent mit der Automotiv-Sparte.
Was bedeutet das für die Aktie? Die letzten Tage und Wochen haben gezeigt, dass schon die kleinsten Nachrichten zum Zollstreit oder zu Autoabsatzzahlen in China auch bei Infineon zu deutlichen Kursausschlägen führen können. Zuletzt fiel die Aktie dabei deutlich zurück - konnte sich aber im Bereich des kurzfristigen Aufwärtstrends stabiliosieren. Eine erneute Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste könnte den Kurs nun wieder schnell Richtung 20 Euro führen. DER AKTIONÄR hat Position bezogen und im Real-Depot eine Trading-Position gestartet. Eine enge Absicherung versteht sich von selbst.
Das Real-Depot versucht durch kurz- und mittelfristige Investitionen in aussichtsreiche Aktien zum Erfolg zu kommen. Dabei stehen Trading-Chancen aus charttechnischer Sicht, aufgrund von positivem Newsflow oder anderen Sondersituationen im Fokus. Für zusätzliches Potenzial sorgt der Handel mit Hebelprodukten. Deshalb richtet sich das Depot vor allem an spekulativ orientierte Anleger.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.