Das war eindeutig. Die Investoren reagierten extrem verschreckt auf die gestern vorgelegten US-Inflationsdaten. Die Sorge vor größeren Zinsanhebungen und einem Abwürgen der US-Wirtschaft machten schnell wieder die Runde. Insbesondere die Technologiewerte fielen kräftig zurück. Ein Trend, dem sich auch die Infineon-Aktie nicht entziehen kann.
Die Veränderung US-Verbraucherpreise hat im August überrascht: Die Gesamtrate legte trotz Benzinpreisrückgang im Vergleich zur Vormonat um 0,1 Prozent zu und die Kernrate zog sogar um 0,6 Prozent an. „Die Inflationsentwicklung bleibt der Fed mit höher als erhofften Jahresraten von 8,3 Prozent (6,3 Prozent bei der Kernrate) ein Dorn im Auge“, heißt es bei der NORD/LB. „Insofern scheint jetzt alles auf eine nochmalige Jumbo-Zinsanhebung um 75 Basispunkte am 21. September hinauszulaufen.“ Damit dürften die Zinsen in den USA zum Jahresende bei mindestens vier Prozent liegen.
Während die Aktienmärkte und der Euro unter Druck gerieten, stiegen Staatsanleiherenditen deutlich an. „Der Kampf gegen die Inflation ist noch keineswegs gewonnen – das haben die US-Notenbanker zuletzt auch immer wieder betont“, so das Fazit der Experten.
Der Versuch der Infineon-Aktie, sich dem von steigenden Zinsen geprägten Marktumfeld nachhaltig zu entziehen, hat mit den Daten und der Reaktion der US-Börsen einen herben Dämpfer bekommen.
Die nächsten Stunden und Tage werden zeigen, ob und auf welchem Niveau sich die Aktie dem Abgabedruck widersetzen kann. Aus charttechnischer Sicht wartet die nächsten Unterstützung im Bereich um 24 Euro. Ansonsten droht ein Rücksetzer bis auf das Verlaufstief von Anfang Juli bei 20,67 Euro. Anleger mit Weitblick behalten diese Marken im Auge und setzten auf eine Stabilisierung
Hinweis auf Interessenkonflikte : Aktien von Infineon befinden sich im AKTIONÄR Depot.