Ein besser als befürchtetes drittes Quartal von Analog Devices und eine starke Entwicklung im Automotiv-Bereich hat heute Mittag auch einige Chipwerte in Europa beflügelt. Im DAX drehte die Infineon-Aktie nach anfänglichen Verlusten im Anschluss an die Veröffentlichung der Daten des US-Halbleiterhersteller ins Plus und setzte sich dabei sogar an die Spitze des heimischen Leitindex.
Analog Devices meldete für das Geschäftsquartal einen Gewinn, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar zurückging, die Schätzungen der Wall Street allerdings übertraf. Das Unternehmen äußerte sich außerdem zum Ausblick und gab sich vorsichtig optimistisch, dass das neue Geschäftsjahr ein starkes Wachstumsjahr werde.
Lob erntete der US-Halbleiterhersteller dabei auch für sein Geschäft mit der Automobilbranche, dessen Umsatz um mehr als neun Prozent die Erwartungen übertraf und damit auch positiv auf den deutschen Chipkonzern Infineon ausstrahlte, der in diesem Geschäft stark vertreten ist.
Die Stimmung in der Chipbranche ist derzeit alles andere als rosig. Die Hintergründe sind bekannt: Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiter auf sich warten.
Anleger greifen daher nach jedem Strohhalm, der auf eine Trendwende hindeutet. Auch wenn man die Entwicklung bei Analog Devices nicht überbewerten sollte: sie zeigen in jedem Fall in die richtige Richtung. Gut möglich, dass mit den Q1-Zahlen von Micron Technologies am 18. Dezember der nächste Impulsgeber ansteht.
Anleger mit Weitblick können weiter an ihren Positionen festhalten – sollten sich aber zunächst auf eine Fortsetzung der Bodenbildungsphase um 30 Euro einstellen. Erst mit dem nachhaltigen Sprung über 31,30 Euro (kurzfristiger Abwärtstrend) und 33 Euro (horizontaler Widerstand) würde es die ersten technischen Kaufsignale geben.