Infineon übertraf die durchschnittlichen Marktschätzungen im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres beim operativen Ergebnis und erfüllte sie beim Umsatz. Den Ausblick für das neue Geschäftsjahr bezeichnete ein Händler in einer ersten Reaktion als gut. Mit Blick auf das erste Geschäftsquartal sei er gar einen Tick besser als gedacht. Für das aktuelle - üblicherweise saisonal schwächste - Quartal geht das Management von einem Umsatzrückgang um sechs Prozent zum Vorquartal aus - plus minus zwei Prozentpunkte. Die Marge dürfte mit 14 Prozent schwächer als im Vorquartal ausfallen (17,9%).
Umsatz- und Gewinnplus
Die schwächelnde chinesische Konjunktur kann dem Chiphersteller Infineon dank gut laufender Geschäfte mit Chips für mobile Geräte vorerst nur wenig anhaben. Die schwächeren Geschäfte mit der Automobilindustrie wegen einer kleinen Absatzflaute in China bügelte die anhaltend hohe Nachfrage nach Chips für Laptops und Smartphones weitgehend aus. Der Umsatz insgesamt legte in der Zeit von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um ein Prozent auf knapp 1,60 Milliarden Euro zu, wie das DAX-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis kletterte um rund 17 Prozent auf 286 Millionen Euro, das war deutlich mehr als von Analysten geschätzt. Unter dem Strich verdreifachte sich der Gewinn fast auf 325 Millionen Euro, weil unter anderem ein Steuerertrag von 131 Millionen Euro positiv zu Buche schlug. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr (Ende September) will das Management um Chef Reinhard Ploss um zwei Cent auf 0,20 Euro erhöhen.
Gelingt der Ausbruch?
Die Aktie von Infineon kann am Morgen deutlich zulegen und damit den Aufwärtstrend seit August fortsetzen. Im Fokus steht nun die Marke von 12,00 Euro. Gelingt der Sprung darüber und über das Mehrjahreshoch bei 12,51 Euro, ist der Weg nach oben frei. Anleger lassen ihre Gewinne weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)