Rüstungsaktien sind weiter gefragt. Rheinmetall zählt auch am Dienstag zu den stärksten Werten im DAX. Schwung verleihen Berichte über ein mögliches neues 200 Milliarden Euro schweres Sondervermögen in Deutschland. Im Windschatten kann auch die AKTIONÄR-Altempfehlung Alzchem ihre Rekordfahrt fortsetzen. Die Hintergründe!
Alzchem wächst nachhaltig und wird zunehmend profitabler. Das dürften die am kommenden Freitag (28. Februar) anstehenden Quartalszahlen erneut verdeutlichen. Neben den gesunkenen Energiekosten und einem ausgewogenen Produktportfolio – insbesondere in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Spezialchemie – sorgt der Anstieg der Verteidigungsausgaben für zusätzliche Impulse.

Alzchem ist eigenen Angaben zufolge weltweit der einzige nicht-chinesische Produzent von Guanidinnitrat, einem Vorprodukt von Nitroguanidin. Dieses findet Anwendung in der Pflanzenschutzmittelproduktion sowie als Treibmittel für Gasgeneratoren in Airbags. Darüber hinaus gewinnt Nitroguanidin in der Wehrtechnik an Bedeutung: Es wird zunehmend als Treibladung für Artilleriegeschosse eingesetzt. Rheinmetall nutzt es dem Vernehmen nach für sogenannte Hocheffizienz-Munition, darunter 120-mm-Panzermunition (Leopard 2) und Artilleriegeschosse (150 mm) mit erhöhter Reichweite.
Die Nachfrage ist hoch, die Kapazitäten werden bereits ausgebaut, und Lieferverträge mit Verteidigungskunden sind abgeschlossen. Konkrete Zahlen zum aktuellen Umsatzanteil von Nitroguanidin am erwarteten Gesamtumsatz 2024 (570 Millionen Euro) werden nicht explizit angegeben, dürften aber noch (!) überschaubar sein.

Allerdings plant Alzchem, die Produktionskapazität für Nitroguanidin bis 2026 zu verdoppeln. Ab 2027 wird ein mittel- bis langfristig steigender Umsatz im oberen zweistelligen Millionenbereich erwartet – mit entsprechend positiven Ergebnisbeiträgen. Der Anteil am Gesamtumsatz dürfte somit deutlich zulegen. Sogar mit dem US-Verteidigungsministerium wurde ein Vorvertrag zur Finanzierung einer möglichen Produktionsanlage in den USA abgeschlossen.
Dank der attraktiven Wachstumspotenziale ist im noch jungen Jahr 2025 mit bei Erlösen von 600 Millionen Euro (2024e: 570 Millionen Euro) und einer EBITDA-Marge von 19 Prozent bereits ein Gewinn je Aktie von 5,50 Euro (2024e: 5,00 Euro) möglich. Das KGV würde damit auch noch der mehrmonatigen Aufwärtsbewegung noch immer günstige 13 betragen. Die Mischung aus Aussichten, Dynamik und Bewertung stimmt. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot daher vorerst weiter auf steigende Kurse, auch wenn Gewinnmitnahmen dabei immer eine Option sind.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Alzchem befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.