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Im Windschatten von BASF und Covestro: Auch bei diesem Duo wird beherzt zugegriffen

Im Windschatten von BASF und Covestro: Auch bei diesem Duo wird beherzt zugegriffen
Foto: 19 STUDIO/Shutterstock
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Michael Schröder 10.10.2022 Michael Schröder

Die von enorm hohen Energiekosten gebeutelten Chemiekonzerne legen zum Wochenstart deutlich zu. Neben den großen Playern aus dem DAX ziehen Werte aus der zweiten Reihe wie Lanxess und Wacker Chemie kräftig an. Der Grund ist schnell gefunden: Zum einen sind die Gaspreise deutlich gefallen. Zum anderen gibt es Aussicht auf Unterstützung durch die Bundesregierung.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte heute Mittag, dass die Vorschläge der Expertenkommission zur Gaspreisbremse von der Regierung zügig geprüft werden sollen. Zuvor hatten die Vorsitzenden der Kommission ihre Empfehlungen zur Entlastung von Privathaushalten und Unternehmen übergeben. Sie sehen ein zweistufiges Modell vor, das bis 2024 wirken soll. Die Experten raten unter anderem, dass der Staat im Dezember die Rechnung einmalig für Gas- und Fernwärmekunden übernimmt. Zwischen März 2023 und mindestens Ende April 2024 soll dann eine Gas- und Wärmepreisbremse greifen.

Welche Vorschläge die Regierung wann in die Tat umsetzen wird, ist weiter offen. Es sei unter anderem eine europarechtliche Prüfung nötig, so Hebestreit. Bis zu den Länderberatungen am Ende der kommenden Woche sollten die verantwortlichen Ministerien über den Stand der Umsetzung berichten, kündigte der Regierungssprecher an.

Wie die Experten der Commerzbank in einem ersten Kommentar schrieben, soll es für Industriekunden aber schon ab 1. Januar 2023 ein Kontingent von 70 Prozent des Verbrauchs des Jahres 2021 zu einem festen Preis von 7 Cent pro Kilowattstunde geben. Eine Einmalzahlung werde indes nur für die Abschläge aller Gaskunden mit Ausnahme der Industrie und der Stromerzeuger gelten, hieß es von den Commerzbank-Experten Bernd Weidensteiner und Ralph Solveen. Sie schätzen, dass die Inflationsrate im kommenden Jahr durch diese Maßnahmen um gut einen Prozentpunkt niedriger ausfallen würde.

Die Börsianer nehmen den Ball auf und greifen schon jetzt beherzt bei den zuletzt arg gebeutelten Aktien aus der Chemiebranche zu. Hintergrund: Die chemische Industrie in Deutschland leidet besonders stark unter dem Anstieg der Gaspreise. Fast die Hälfte des Energieverbrauchs entfällt auf Erdgas. Zudem spielt Erdgas eine wichtige Rolle bei der Produktherstellung. Im DAX führen Convestro und BASF die Gewinnerliste an. In MDAX ziehen Lanxess und Wacker Chemie ebenfalls deutlich an.

Wacker Chemie (WKN: WCH888)

Bereits investiere Anleger halten an den Papieren fest. Risikofreudige Anleger können bei dem MDAX-Duo aber auch auf eine kurzfristige Fortsetzung der Erholungsbewegung spekulieren, sichern ihre Positionen aber mit einem Stopp unter dem jeweiligen Jahrestief ab.

Lanxess (WKN: 547040)

(Mit Material von dpa-AFX)

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