Zum Auftakt in die neue Börsenwoche können die Kurse von Evonik, BASF und Covestro deutlich zulegen. Denn für die seit vielen Monaten von enorm hohen Energiekosten gebeutelten Chemieriesen gibt es zwei gute Nachrichten: Zum einen sind die Gaspreise deutlich gefallen (mehr dazu hier). Zum anderen gibt es Unterstützung durch die Bundesregierung.
So soll ab Anfang März 2023 bis mindestens Ende April 2024 eine Gas- und Wärmepreisbremse greifen. Diese sieht für eine Grundmenge an Gas einen staatlich garantierten Bruttopreis inklusive aller auch staatlich veranlassten Preisbestandteile von 12 Cent pro Kilowattstunde vor. "Das heißt, man bekommt quasi jeden Monat einen staatlichen Zuschuss auf die Abschlagszahlung", erklärte die Wirtschaftsweise Veronika Grimm auf einer Pressekonferenz. Oberhalb dieses Kontingents sollen Marktpreise gelten. Das Grundkontingent soll bei 80 Prozent des Verbrauchs liegen.
Für Fernwärmekunden soll eine Wärmepreisbremse kommen. Analog zum Gaspreis soll es hier einen garantierten Bruttopreis von 9,5 Cent pro Kilowattstunde Fernwärme geben, wiederum für ein Grundkontingent von 80 Prozent des Verbrauchs.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, sagte, das Gesamtpaket zur Gaspreisbremse werde 90 Milliarden Euro kosten. 5 Milliarden Euro seien für den Abschlag im Dezember veranschlagt. Die Bremse ab 2023 solle 60 Milliarden Euro für die Industrie und 25 Milliarden Euro für die Entlastung privater Haushalte kosten.
Eine nachhaltige Entlastung bei den Gaspreisen könnte den Kursen von BASF, Evonik und Covestro kräftigen Rückenwind verleihen. Mutige können nach wie vor darauf spekulieren, dass den mittlerweile enorm günstig bewerteten HDAX-Titeln eine Erholung gelingt. Wichtig dabei: Zum Schutz vor größeren Verlusten sollten unbedingt Stoppkurse gesetzt werden: 34,00 Euro bei BASF, 13,50 Euro bei Evonik und 26,00 Euro bei Covestro.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX