Nun ist es amtlich: Der Sequenzierungsspezialist Illumina will sich GRAIL vor dem geplanten IPO einverleiben. Kostenpunkt: acht Milliarden Dollar. Auf den ersten Blick schreckt der Kaufpreis ab, doch langfristig sollte sich die Übernahme auszahlen. Denn Illumina erhält die volle Kontrolle über ein Unternehmen, welches die Krebsdiagnostik revolutionieren will.
Bei GRAIL handelt es sich um eine Ausgründung von Illumina aus dem Jahr 2015. Etwa fünf Jahre später die Rolle rückwärts. Illumina will die acht Milliarden Dollar in Form einer Barkomponente (3,5 Milliarden Dollar) und Aktienkomponente (4,5 Milliarden Dollar) stemmen. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Halbjahr 2021 erwartet, Illumina hält bereits knapp 15 Prozent der Anteile.
Bezos und Gates an Bord
Das Unternehmen will mit einem neuartigen Bluttest namens Galleri Krebs rechtzeitig erkennen. Dieser soll 2021 als im Labor entwickelter Test auf den Markt kommen und über 50 Krebsarten erkennen. GRAIL sammelte bisher 1,9 Milliarden Dollar ein, um die Entwicklung solcher Tests voranzutreiben. Neben Amazon-Chef Jeff Bezos zählt auch Microsoft-Mitgründer Bill Gates zu den prominenten Investoren.
Die Gerüchte, dass Illumina die eigene Ausgründung vor dem IPO erwerben will, hat die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Seit einigen Tagen befindet sich die Aktie auf Talfahrt. Mutige Anleger mit Weitblick nutzen das Kursniveau zum Einstieg. Langfristig sollte sich der GRAIL-Deal auszahlen.