Hugo Boss hat am Donnerstag seine endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Die Kennziffern entsprechen den Werten, die der Metzinger Modekonzern bereits Mitte Juli präsentiert hat– einschließlich der gesenkten Jahresprognose. Doch eine aktuelle Ankündigung macht Mut und lässt die Aktie in die Riege der Top-Gewinner im MDAX aufsteigen.
Der Modekonzern Hugo Boss will nach dem Gewinneinbruch im zweiten Quartal sparen. Man trage dem aktuellen Marktumfeld Rechnung und werde die Kostendisziplin verstärken, kündigte Konzernchef Daniel Grieder am Donnerstag bei der Vorlage endgültiger Zahlen an. Neben Einsparpotenzialen in der Beschaffung will das Unternehmen auch die Kosten etwa in Vertrieb, Marketing und Verwaltung senken. Zudem soll die Kostenstruktur im Einzelhandel "an die aktuellen Besuchertrends" angepasst werden.
Die Maßnahmen sollen die "Ergebnisentwicklung bereits in der zweiten Jahreshälfte kräftig unterstützen", so Grieder. Ein schwächeres Konsumklima und höhere Kosten für Marketing und im stationären Einzelhandel hatten zu sinkenden Erlösen und einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal geführt. Unter dem Strich verdiente Hugo Boss mit 37 Millionen Euro rund die Hälfte des Vorjahreswertes. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Juli vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr gekappt.
Die Anleger von Hugo Boss haben am vorletzten Handelstag der Woche den stärkeren Fokus des Modekonzerns auf die Kostenentwicklung honoriert. Die Papiere gewannen zuletzt 3,8 Prozent und stemmen sich damit gegen den seit März laufenden Abwärtstrend, der etwa bei 39,30 Euro verläuft. Dort lag auch das heutige Intraday-Hoch. Wird dieses Hindernis überwunden und idealerweise auch die psychologisch wichtige 40-Euro-Marke herausgenommen, würde sich das Chartbild aufhellen. Ein Sprung über die für den kurz- und mittelfristigen Trend wichtige 50-Tage-Linie (aktuell: 42,29 Euro) wäre ein technischer Befreiungsschlag und dürfte weitere – charttechnisch orientierte Investoren – anlocken.
Dass Hugo Boss versucht, seine Kostenstruktur weiter zu optimieren, ist der richtige strategische Schritt. Womöglich läutet das eine echte Trendwende ein. Aktuell sollten Anleger jedoch – vor allem mit Blick auf das negative Chartbild – das weitere Geschehen von außen beobachten. Die Aktie kommt auf die Watchlist des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.
(Mit Material von dpa-AfX)