Die Hugo-Boss-Aktie hat zuletzt aufgrund von globalen Wachstumssorgen und allgemeiner Marktschwäche den Rückwärtsgang eingelegt. Auch am Mittwoch stehen Minuszeichen vor dem Mode-Titel. Ein Grund ist der Dividendenabschlag. Dazu hat sich nun auch das Chartbild eingetrübt. Dennoch machen die jüngsten Aussagen von Boss Daniel Grieder Mut.
Der Metzinger Modekonzern will nämlich auch bei den jüngeren Kundengruppen noch relevanter werden. "Dazu zählen vor allem die Millennials, sprich die 25- bis 40-Jährigen, genauso wie die Generation Z, also die unter 25-Jährigen", sagte Vorstandschef Daniel Grieder im Rahmen der gestrigen Hauptversammlung. Hugo Boss solle wieder eine der 100 weltweit führenden Marken werden. Der Umsatz solle bis zum Jahr 2025 auf vier Milliarden Euro gesteigert werden. Zur Einordnung: 2021 lagen die Erlöse bei 2,8 Milliarden Euro.
Zudem will das Unternehmen langfristig genauso viel Frauen- wie Männermode verkaufen. "Das Potenzial mit Frauenmode ist enorm, Frauen kaufen mehr Bekleidung als Männer", sagte Grieder der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. In einem ersten Schritt solle demnach der Umsatz mit Frauenmode bis 2025 auf 400 Millionen Euro verdoppelt werden.
Der Modekonzern war mit deutlichen Zuwächsen ins Jahr gestartet. So verbesserte sich der Umsatz um 55 Prozent auf 772 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal waren die Geschäfte noch stark durch die Restriktionen im Zusammenhang mit der Pandemie beeinträchtigt worden.
Die Hugo-Boss-Aktie verliert am Donnerstag 1,17 Euro und damit mehr als zwei Prozent auf 46,12 Euro. Davon sind allerdings 70 Cent Dividendenabschlag.
Aufgrund der jüngsten Kursverluste hat sich das Chartbild deutlich verschlechtert. Sollte die Aktie auch auf Schlusskurs-Basis unter der Unterstützung bei 47,00 Euro notieren, drohen weitere Abgaben bis zum Verlaufstief vom 7. März bei 42,05 Euro. Auf der anderen Seite ist die Aktie rein fundamental mit einem 2022er-KGV von 18 und einem 2023er-Gewinnmultiple von 15 mit Blick auf die Wachstumsaussichten alles andere als teuer. Kurzum: Investierte Anleger bleiben daher auf jeden Fall dabei. Neueinsteiger sollten hingegen besser auf ein frisches Chart-Signal warten.
(Mit Material von dpa-AfX)