Die Aktie des deutschen Modeunternehmens Hugo Boss notiert über fünf Prozent im Minus. Aber Anleger müssen deswegen jetzt nicht gleich in Panik verfallen, denn die Papiere werden an diesem Freitag ex Dividende gehandelt.
Hugo Boss schüttet eine Dividende von 3,63 Euro je Papier aus – das ist fast 80 Prozent des Gewinns. Deswegen notiert sie im frühen Freitagshandel fünf Prozent im Minus bei 55 Euro. Auch wenn der heutige Kursrutsch nur dem Dividendenabschlag geschuldet ist, sieht die Performance seit Jahresbeginn nicht gut aus. Die Aktie ist mit einem Verlust von 27 Prozent der schlechteste Wert im MDAX.
Hugo Boss hat viele Probleme – vor allem in China und den USA. Die Erlöse in den USA sanken im ersten Quartal diesen Jahres währungsbereinigt um 16 Prozent. In China konnte Hugo Boss seine Kleidung nur mit Rabatten von 20 Prozent verkaufen. Der Gewinn des Modeunternehmens ist drastisch eingebrochen. Insgesamt sank der Konzernumsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf 643 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie schrumpfte um fast die Hälfte auf 56 Cent. „Die Luxusstrategie bei Hugo Boss ist nicht aufgegangen“, sagt Vivien Sparenberg von Vontobel. Die Abfindung für den ehemaligen Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs drückte ebenfalls auf das Ergebnis.
Fakt ist: Heimische Mode-Aktien befinden sich zwar auf Talfahrt, doch die Vorstände versuchen das Ruder herumzureißen. Auch bei Hugo Boss hat die Führungsriege die Zeichen der Zeit erkannt. Sie arbeiten an ausgefeilten Konzepten, um dem Kunden im jeweiligen Laden wieder etwas zu bieten und ihn vor allem zu binden. Anleger mit Weitblick können den heutigen Dividendenabschlag nutzen, um eine Position aufzubauen.