Im Small- und Mid-Cap-Bereich sind Kursbewegungen im zweistelligen Prozentbereich zwar selten, aber nicht vollkommen ungewöhnlich. Gestern jedoch hat es mit Henkel einen DAX-Konzern erwischt. Knapp zehn Prozent büßte das Papier im Handelsverlauf ein. Ein veritabler Crash. Bleibt die bange Frage: Wie geht es weiter?
Die Aktionäre von Henkel traf es gestern knüppelhart. Der Konsumgüterhersteller hat mit seinen Zahlen und mehr noch mit dem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr für tiefe Enttäuschung gesorgt, und eine Flucht aus der Aktie des im DAX notierten Unternehmens ausgelöst. Analysten kappten daraufhin ihre Prognosen, verwiesen auf die verminderten Gewinnaussichten und reagierten mit Revisionen.
Das Minus von annähernd zehn Prozent im gestrigen Handel dürfte jedoch angesichts der weiterhin über der aktuellen Notiz liegenden Kurszielen überzogen ausgefallen sein.
RBC sehen den fairen Wert bei 103 Euro, Jefferies bei 115 Euro, JPMorgan erachtet einen Kurs von 110 Euro als fair. Pessimistischer ist da die UBS. Sie sieht das Ziel bei 93 Euro auf Sicht von 12 Monaten. Aber selbst dieses vergleichsweise niedrige Kursziel liegt immer noch über sechs Prozent über dem gestrigen Schlusskurs.
Es ist davon auszugehen, dass auch heute im Tagesverlauf weitere Updates folgen – und den Aktienkurs beeinflussen werden. Nach den Verlusten gestern – das Papier ist auf den tiefsten Stand seit 2016 gerutscht – könnten sich heute allerdings wieder Käufer blicken lassen und das stark ermäßigte Niveau zum Einstieg nutzen.
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Dieser Beitrag ist in der heutigen Ausgabe des Börsen.Briefing. erschienen – dem neuen täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR.
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